










Bulgarien
Klöster, Berge, Rosen, Meer
ÜBERBLICK
Sofia - Rila - Koprivschtiza - Kasanlak - Veliko Tarnovo - Ruse - Varna - Nesebar - Burgas - Plovdiv
„Obwohl ich schon einiges über Bulgarien wusste, war es sehr aufschlussreich und informativ. Eine tolle Reise - danke!“
Reiseteilnehmerin aus Baden-Württemberg, Juni 2022
Themen der Reise:
- Serdica - Sredez - Sofia: Die junge Hauptstadt
- Die alte Hauptstadt Veliko Tarnovo: Geschichte der beiden bulgarischen Reiche
- Plovdiv: Messestadt und Perle Thrakiens, Europäische Kulturhauptstadt 2019
- Der Balkan - "Altes Gebirge" und Kulturlandschaft
- Ruse an der Donau: Geburtsort Elias Canettis
- Thraker, Griechen, Römer, Byzantiner und Osmanen: wechselhafte Einflüsse und das "Türkenjoch"
- Schwarzmeermetropolen Varna und Burgas
- Bulgarische Literatur
- Die Rettung der bulgarischen Juden im Zweiten Weltkrieg - Jüdisches Leben heute
- Die aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Situation
- Durch zahlreiche Begegnungen mit Einheimischen (u.a. Mitglied der jüdischen Gemeinde, Schriftsteller, Journalist) erhalten Sie Informationen aus erster Hand
REISE
Klöster, Berge, Rosen, Meer

Sofia wurde im 5. Jh. v. Chr. als Serdica gegründet, zur Römerzeit als Knotenpunkt zwischen Europa und Asien ausgebaut, 809 als Sredez dem Ersten Bulgarischen Reich und schließlich 1018 Byzanz angegliedert. Urkundlich zum ersten Mal im 14. Jh. als Sofia erwähnt und 1382 von den Osmanen erobert, wurde die Stadt im Jahre 1879 Hauptstadt zunächst des Fürstentums, 1885 dann ganz Bulgariens.
Der Balkan - ein dem Alttürkischen entlehntes Wort für bewaldetes Gebirge - bezeichnet ursprünglich den quer durch Bulgarien verlaufenden Gebirgszug, der auf bulgarisch "Stara Planina" (Altes Gebirge) heißt, steht jedoch heute eher für die gesamte südosteuropäische Region.
Frühe Bulgarische Reiche, "Türkenjoch" und Wiedergeburt
Nach Besiedlungen durch Thraker, Griechen, Römer, Goten und Hunnen begann im 6. Jh. die "Slawische Landnahme" des Territoriums des heutigen Bulgarien, in deren Folge um 681 das erste Bulgarische Reich entstand. Gut 200 Jahre später wurde das Christentum Staatsreligion, doch 972 wird zunächst Ostbulgarien, 1018 dann Westbulgarien Provinz des Byzantinischen Reichs.
Ein Feudalherrenaufstand führte 1185/1187 zur Re-Etablierung des Bulgarischen Reiches, Veliko Tarnovo wurde Hauptstadt und das Land erlebte einen ökonomischen und kulturellen Aufschwung, der jedoch ab Mitte des 13. Jh. aufgrund interner Auseinandersetzungen und Kriegen abebbte. 1393 endete das Reich mit der Eroberung der Hauptstadt und Bulgarien wurde 1396 zur osmanischen Provinz. Die bis 1878 dauernde osmanische Phase, (nicht nur) in der nationalen Geschichtsschreibung gern als "Türkenjoch" bezeichnet, war gekennzeichnet durch das Abschneiden fast aller Kontakte zu Westeuropa, die Auflösung der bulgarischen Verwaltungsstrukturen und die teils sehr gewaltsame Unterordnung unter die neuen Machthaber. Andererseits bedeutete die Fremdherrschaft über Jahrhunderte relativ friedvolle Zeiten und eine gewisse religiöse Toleranz ohne massenhafte Zwangsislamisierungen. So blieb die bulgarisch-orthodoxe Kirche, auch wenn sie ihre Eigenständigkeit im 15. Jh. verlor, die wichtigste kulturelle Institution.
Der im 18. Jh. einsetzende Niedergang des Osmanischen Reiches führte zu zahlreichen Bauernaufständen und einer "Nationalen Wiedergeburt", die jedoch vom Berliner Kongress 1878 nicht bestätigt wurde. Erst 1908 gewann Bulgarien seine vollständige Unabhängigkeit.
Kriege, Sozialismus und "fingierte Revolution"
Die Balkankriege 1912 (mit Serbien, Montenegro und Griechenland gegen die Türkei) und 1913 (gegen Serbien und Griechenland), der Eintritt in den Ersten Weltkrieg 1915 auf der Seite der Mittelmächte samt den daraus folgenden Gebietsabtretungen insbesondere Mazedoniens und eine instabile Zwischenkriegszeit mit schwieriger Wirtschaftslage, die schließlich in eine "Königsdiktatur" mündete, hatten Bulgarien am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in eine prekäre Lage gebracht. Anfangs neutral, trat es am 1.3.1941 dem Dreimächtepakt bei, einen Tag später marschierten deutsche Truppen ein.
Auf die Besetzung des Landes durch die Rote Armee im September 1944 folgte 1946 die Ausrufung der "Volksrepublik Bulgarien" samt Einbindung in den Machtbereich der Sowjetunion, der gegenüber das Land während der gesamten Herrschaftszeit von Todor Schiwkow 1962-1989 als treuer Vasall galt. Bulgarien blieb trotz fortschreitender Industrialisierung stark agrarisch geprägt und ist international eher unauffällig, lediglich die Zwangsbulgarisierung gegenüber der türkischen Minderheit, in deren Folge ab 1986 ca. 300.000 ethnische Türken zur Auswanderung gezwungen werden, löste größere Proteste aus.
Die "fingierte Revolution" (Ilja Trojanow), also der Übergang von Plan- zu Marktwirtschaft und vom Ein- zum Mehrparteiensystem ohne einen konsequenten Austausch der alten Eliten, sorgt heute noch für Nachwirkungen in Form einer korruptionsanfälligen Bürokratie und ein starkes ökonomisches Stadt-Land-Gefälle. Seit März 2004 ist Bulgarien Mitglied der NATO, seit Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union.
Die Rettung der bulgarischen Juden
1943 lebten in Bulgarien etwa 63.000 überwiegend sephardische Juden, davon ca. 12.000 in den im Frühjahr 1941 besetzten Gebieten Thrakien und Mazedonien. Eine antijüdische Gesetzgebung war bereits 1939 eingeführt und 1941 verschärft, jedoch nur teilweise umgesetzt worden. In einer Vereinbarung vom 22. Februar 1943 hatte der bulgarische "Kommissar für Judenfragen" dem Reichssicherheitshauptamt die Auslieferung von 20.000 Juden zugesichert. Doch im Angesicht der bereits beginnenden Konzentration der Juden in Kjustendil und Plovdiv verfasste Dimitar Peschew, stellvertretender Parlamentspräsident, Mitte März ein Manifest, dem zufolge die Deportation "einen unwürdigen Schandfleck auf der bulgarischen Ehre" darstelle. Mehr als ein Viertel der Abgeordneten unterzeichneten binnen Stunden das Dokument und tatsächlich ließ sich Zar Boris III. unter dem Druck des massiven Protests der Öffentlichkeit und der orthodoxen Kirche dazu bewegen, die Auslieferung auszusetzen. Zwar wurden die fast alle in den größeren Städten lebenden Juden im Mai in die bulgarische Provinz vertrieben, doch blieben so letztlich alle Juden Kernbulgariens am Leben.
Verhindert werden konnte jedoch nicht, dass in der zweiten Märzhälfte mehr als 11.000 inzwischen staatenlos gewordene Juden aus Thrakien und Mazedonien nach Treblinka deportiert und dort ermordet wurden.
PROGRAMM
Vorgesehenes Reiseprogramm
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PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2023:
- Reisepreis: € 1.420,- (ab/bis Sofia)
- Gerne vermitteln wir Ihnen einen Flug zum günstigsten Tagespreis
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- 9 Übernachtungen im DZ (Bad/WC) in den guten bis sehr guten, zentral gelegenen Mittelklassehotels „Budapesht“ in Sofia (3), „Bolyarski“ in Veliko Tarnovo (1), „Anna Palace“ in Ruse (2), „Modus“ in Varna (1) und „The Stay“ in Plovdiv (2)
- Transfer Flughafen–Hotel–Flughafen
- Alle Reisebusfahrten im Land
- Halbpension (9 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung (EOL und bulgarische Reiseleitung)
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: € 180,-
REISEECHO
„Obwohl ich schon einiges über Bulgarien wusste, war es sehr aufschlussreich und informativ. Eine tolle Reise - danke!“
Reiseteilnehmerin aus Baden-Württemberg, Juni 2022
„Wir sind mit einem großen Lernzuwachs zurückgekommen. Der weiße Fleck 'Bulgarien' ist gefüllt worden mit vielen unterschiedlichen Informationen.“
Barbara und Dr. Hossein Mohseninia, Fulda, Juni 2022
„Ich habe viel gelernt, insbesondere, dass eine alte Kultur unterrepräsentiert ist im europäischen Bewusstsein.“
Reiseteilnehmerin aus Kassel, April/Mai 2019
„Ein einzigartiges Programm, um ein fremdes/nahes Land mit seinen historischen Bedingungen, seiner politischen Entwicklung und seiner Europa-Vision kennenzulernen, so wichtig!“
Reiseteilnehmerin aus der Schweiz, Oktober 2018
„Sehr gute Auswahl der Restaurants mit Einbeziehung landesüblicher Speisen. Ausgezeichnet: Reiseleiter lesen passende Texte zu einzelnen Programmpunkten vor. Positiv: Wechsel zwischen anspruchsvollen und weniger anspruchsvollen Hotels.“
Reiseteilnehmer aus Hessen, Mai 2017
„Besonders gut: Besuch der Elias Canetti Gesellschaft - ausgezeichnetes Gespräch, Radio-Projekt im Roma-Viertel. Liebevolle Auswahl der Abendessen-Restaurants und Vielfalt der Menüs.“
Reiseteilnehmerin aus Hannover, Oktober 2016
„Hervorragende Informationen zur Geschichte des Landes und zur gegenwärtigen Situation.“
Dirk Schwarze, Kassel, Oktober 2014
„Deutsche und lokale Reiseleitung: Sehr gut. Gutes Gruppenmanagement, individuelle Bedürfnisse werden wahrgenommen. Reflektierte Darstellung der augenblicklichen Situation in Bulgarien. Besonders gute Programmpunkte: Informationsgespräche, Literaturspaziergänge.“
Reiseteilnehmerin aus Hessen, Oktober 2014
„Unterkunft: gut, Verpflegung: sehr gut bis gut, deutsche und lokale Reiseleitung: sehr gut bis gut, Programm: sehr gut. Besonders gute Programmpunkte: Gespräche mit Journalisten und bei der Canetti-Gesellschaft. Ich fand es gut, dass durch die Fahrt an die Küste auch ein Eindruck vom neuen Bade-Tourismus und seinen Folgen entstehen konnte.“
Reiseteilnehmerin aus Niedersachsen, August 2013
„Eine vorzüglich angelegte und durchgeführte Reise, bei der sich viele im Westen verbreitete Vorstellungen über Bulgarien als Klischees herausstellten. Bulgarien ist kein reiches, aber aber ein ungeheuer reichhaltiges und dazu schönes Land.“
Roland Lankers, August 2010
„Deutsche und lokale Reiseleitung: Sehr gut, gutes Zusammenspiel. Besonders gute Programmpunkte: Synagoge Plovdiv, Gespräch mit Wirtschaftsjournalisten.“
Reisender aus Berlin, Mai/Juni 2012
„Plovdiv mit den eingestreuten kleinen Lesungen waren Highlights. Sehr informativ das Gespräch mit dem Journalisten. Ein wesentlicher Programmpunkt bei dieser Reise. Ein Grund mit EOL zu reisen! Bulgarien hat mich sehr positiv überrascht.“
Reiseteilnehmer aus München, Juli 2009
„Hotels bestens gelegen. Sehr gut ausgesuchte originelle Restaurants, üppige und festliche Menus - ein Vergnügen! Besonders gute Programmpunkte: Stadtgang Sofia, Plovdiv.“
Reiseteilnehmer aus Berlin, Mai 2008
„Deutsche Reiseleitung: sehr gut. Immer freundlich und hilfsbereit, dabei zurückhaltend. Danke! Lokale Reiseleitung: sehr gut. Gut fand ich, dass bei der privaten Diskussion auch die eigene Meinung klar wurde. Insgesamt: Unter den gegenwärtigen Bedingungen war dies in der Kürze der Zeit sicher das Bestmögliche.“
Gertrud Mauruschat, Mai 2008
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Rumänien-Bulgarien (23.8.-11.9.2023)
Reisenummern: 35+40
Gesamtreisedatum: 23.08.-11.09.2023
Komplettpreis: 3000 Euro (Sie sparen: 190 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 2.9. in Sofia statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 410 Euro
Reiseleitung:
Ines Lasch, Dr. Bogdan Popa, Andreas Kunz, Mihail Mihov
Zur Reisebeschreibung von Rumänien
Weitere Infos
HINWEISE
Einreiseinformationen
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, der mindestens über das Ende der Reise hinaus noch gültig ist
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Bitte beachten Sie unsere organisatorischen Hinweise
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
Literaturempfehlungen und Links
- Hier finden Sie einige Literaturtipps und Links zu dieser Reise
- Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie zusammen mit der Buchungsbestätigung