Bosnien-Herzegowina
„Herz mit drei Religionen“
ÜBERBLICK
Sarajevo - Srebrenica - Višegrad - Blagaj - Mostar
„Danke für die Bereicherung durch diese Rundreise (...). Mir wurde die Vielschichtigkeit und Vielfältigkeit Bosnien-Herzegowinas deutlich verständlicher. Ich bin bewegt mit vielen neuen Bildern im Kopf nach Hause gefahren!“
Reiseteilnehmerin, Oktober 2024
Themen der Reise:
- Von der „Slawischen Landnahme“ zum bosnischen Königtum
- Aufblühen und Zerfall des Osmanenreiches in Bosnien-Herzegowina
- Jüdisch-sephardisches Leben seit dem 16. Jh.
- Die österreichische Periode: 1878–1918
- „Die Schüsse von Sarajevo“ am 28.6.1914
- 2. Weltkrieg: Ustaschas, Tschetniks, Nazis, Partisanen
- Zerfall Jugoslawiens und Krieg in Bosnien-Herzegowina, das Massaker von Srebrenica
- Literatur: Andrić, Karahasan, Stanišić, Jergović u.a.
- Wiederaufbau und Versuche einer Rezivilisierung
- Die Reise führt durch Bosnien, die Republika Srpska und die Herzegowina und vermittelt so Einblicke in die landschaftliche Schönheit und Vielfalt sowie die politische Kompliziertheit des Landes
- Durch zahlreiche Gespräche mit Einheimischen erhalten Sie Informationen aus erster Hand.
REISE
„Herz mit drei Religionen“
Im zerfallenden Jugoslawien besannen sich viele Angehörige der verschiedenen Volksgruppen, insbesondere aber die serbischen und kroatischen, plötzlich auf das Mittelalter. Denn irgendwann waren alle schon mal überall, so ließen sich Gebietsansprüche für die Neuaufteilung des ostjugoslawischen Raums „historisch begründen“. Folgt man dieser Logik, könnte man Bosnien-Herzegowina (im folgenden „BiH“) auch Griechenland oder Italien zuschlagen. Denn vor dem Vordringen der slawischen Völker („Slawische Landnahme“, 7.–9.Jh.) siedelten hier verschiedene illyrische Stämme, gab es griechische Kolonien, bis das Gebiet um die Zeitenwende herum für Jahrhunderte unter römische Herrschaft fiel.
Bis heute von Bedeutung ist das Kirchenschisma von 1054: BiH lag/liegt genau an der Grenzlinie zwischen Ost- und Westkirche.
Wie die „schönste Stadt des Orients“
Die osmanische Besetzung des Landes war ein 140-jähriger Prozess ab 1388. Nach dem ersten Schock zeigten sich bald auch positive Aspekte der neuen Macht. So gestaltete sich die Lage der Bauern günstiger als unter der niedergehenden Feudalherrschaft. In der Blütezeit des 16. und 17.Jh. wurde BiH urbanisiert, Straßen gebaut, ein Großteil der heutigen Städte gegründet. Es entstanden Meisterwerke der Baukunst: Moscheen, Brücken (wie die berühmte Alte Brücke in Mostar und die Brücke über die Drina in Višegrad), Markthallen, Karawansereien. Im 16. Jh. verglichen Reisende Sarajevo begeistert mit Damaskus, „der schönsten Stadt des Orients“.
Wohl aufgrund der skizzierten Entwicklung in Verbindung mit erheblich besseren politischen und wirtschaftlichen Perspektiven konvertierten sehr viele Einwohner Bosnien-Herzegowinas zum Islam. Zwar galten die Angehörigen anderer Konfessionen als Bürger zweiter Klasse, jedoch waltete eine relative religiöse Toleranz. Davon zeugt auch die Aufnahme der in Spanien verfolgten Juden im 15 Jh., die die im 13./14. Jh. entstandene weltberühmte Haggadah mit nach Sarajevo brachten und die „bosnische Mischung“ durch ihre hebräisch- und ladinosprachige Kultur bereicherten.
Das multikulturelle Mosaik profilierte sich: muslimisch-orientalisch (bosniakisch), katholisch-kroatisch, orthodox-serbisch, jüdisch-sephardisch. Ab der Niederlage bei Wien (1683), wurden die Türken schrittweise aus Europa zurückgedrängt, die innere Situation im Osmanischen Reich und in BiH war zunehmend geprägt von Stagnation und anarchischen Zuständen, die großen europäischen Veränderungen des 18. u. 19. Jh. gingen am Land größtenteils vorbei. Der osmanischen Macht den Todesstoß versetzte der Massenaufstand 1875/78. Der Berliner Kongress (1878) schlug BiH Österreich-Ungarn zu.
Auf KuK folgen zwei Jugoslawien
Die vierzigjährige KuK-Zeit war einerseits geprägt von einigen Modernisierungsbestrebungen in Handel und Industrie, die neu errichteten Bauten im modernen europäischen Urbanismus bilden einen interessanten Kontrast zu früherer orientalischer Architektur, die Landwirtschaft und andere Bereiche stagnierten weiter. Das Attentat des serbischen Studenten Gavrilo Princip auf das österreichische Thronfolgerpaar am 28.6.1914 war nicht „der Auslöser“ des 1. Weltkriegs, diente jedoch den „Falken“ in Berlin und Wien als willkommener Vorwand.
Sowohl das Erste, monarchistische (1918–1941), als auch das Zweite, kommunistische Jugoslawien (1945–1991) waren – unter Zugeständnissen an die Kroaten – serbisch dominiert, die Muslime in BiH wurden ignoriert oder benachteiligt. Alltag, Kultur, Sprache wurden serbisiert. Erst ab Ende der 1960er Jahre verbesserte sich die Situation in BiH, machte die Zentralmacht Zugeständnisse an regionale Identitäten, was zu einem Aufblühen von Kunst, Kultur und Wissenschaft führte.
Ein Problem des Zweiten Jugoslawien war die Verklärung und Teiltabuisierung der Vorkommnisse während des 2. Weltkrieges. Abgesehen davon, dass die bosnischen Juden und „Zigeuner“ von der kroatischen Ustascha im deutschen Auftrag an Ort und Stelle ermordet oder von den Nazis nach Auschwitz deportiert wurden (von 14.000 Juden kamen 12.600 ums Leben), brachten sich die drei einheimischen Hauptakteure - kroatische Ustaschas, serbische Tschetniks und Titos kommunistische Partisanen – gegenseitig um. Die bosnischen Muslime kämpften teilweise auf Seiten des Ustascha-Führers Ante Pavelić, setzten sich gleichzeitig gegen die kroatische Juden- und Serbenverfolgung ein, führten Verhandlungen mit Deutschland mit dem Ziel, BiH als autonome Provinz direkt Berlin zu unterstellen und bildeten die 13. SS-„Handzar“-Division, die wiederum später einen Aufstand gegen deutsche Offiziere richtete. All diese Gruppen sollten nach 1945 die gemeinsame jugoslawische Nation bilden.
Unabhängigkeit, Krieg, Wiederaufbau
In einem Referendum Anfang 1992 entschieden sich 2/3 der Bürger*innen von BiH für die Loslösung von Jugoslawien. Kurz darauf beginnt der Krieg mit der Belagerung Sarajevos, den „ethnischen Säuberungen“ und weiteren Kriegsverbrechen. Zu betonen ist, dass es sich nicht um einen „Bürgerkrieg“ handelte. Vielmehr ist eine eindeutige zunächst serbische, dann auch kroatische Aggression und Expansion zu konstatieren. Muslimische Gruppen radikalisierten sich erst als Reaktion auf dieses Vorgehen und begingen dann freilich auch Verbrechen.
Insgesamt verhielt sich die internationale Gemeinschaft (EU, UNO, NATO) lange sehr zurückhaltend. Durch die Aufrechterhaltung des Waffenembargos bevorzugte sie de facto die serbische Seite. Erst nach dem Massaker in der UN-„Schutzzone“ Srebrenica handelten die Internationalen entschlossener. Durch das Abkommen von Dayton (Dezember 1995) wurde der Krieg schließlich beendet, die Ergebnisse der „ethnischen Säuberungen“ im Prinzip jedoch festgeschrieben. Seither sieht sich das Land mit der Aufarbeitung der Kriegsfolgen konfrontiert.
Einiges ist erreicht worden. Die „Alte Brücke“ in Mostar ist wieder hergestellt. Viele Gebäude Sarajevos erstrahlen in neuem Glanz, die zahlreichen Vertreter internationaler Organisationen sorgten in der bosnischen Hauptstadt für einen kleinen Wirtschaftsaufschwung. Ein Zeichen der Hoffnung darauf, dass die „bosnische Mischung“ durch den Krieg nicht gänzlich und auf Dauer entmischt wurde, sind die seit 1995 entstandenen interethnischen Initiativen, die sich für die Versöhnung zwischen den Volksgruppen einsetzen.
PROGRAMM
Vorgesehenes Reiseprogramm
Tag | Programm |
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1. Tag |
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2. Tag |
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3. Tag |
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4. Tag |
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5. Tag | Fahrt in die Republika Srpska
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6. Tag |
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7. Tag |
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8. Tag |
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PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2025:
- Reisepreis: € 1.290,- (ab/bis Sarajevo)
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- Transfer Flughafen-Hotel
- Alle Reisebusfahrten im Land
- 7 Übernachtungen im DZ (Bad/WC) in den Mittelklassehotels "Saraj" in Sarajevo (4, am Rande der Altstadt), "Andrićpark" in Višegrad (1), "Eden" oder "Villa Deny/Hotel Emen" in Mostar (2, im Zentrum)
- Halbpension (7 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung (EOL und bosnische Reiseleitung)
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: € 120,-
- Flugvermittlung: auf Anfrage (zzgl. Buchungsgebühr und Atmosfair-Klimakompensation)
REISEECHO
„Danke für die Bereicherung durch diese Rundreise (...). Mir wurde die Vielschichtigkeit und Vielfältigkeit Bosnien-Herzegowinas deutlich verständlicher. Ich bin bewegt mit vielen neuen Bildern im Kopf nach Hause gefahren!“
Reiseteilnehmerin, Oktober 2024
„Ihr Bosnien-Herzegowina-Angebot ist ein absoluter Hit, berührt tief und nachhaltig, informiert gründlich und entlässt mich mit völlig verändertem Wissen und Gefühlen für dieses Land."
Reisender aus der Schweiz, September 2023
„Eine rundum sehr spannende Reise. Ich habe viel gelernt und sympathische, interessante Menschen kennengelernt."
Reisende aus Schwäbisch Hall, September 2023
„Besonderer Dank gilt beiden Reiseleiter*innen! Mit sehr viel Wissen, viel Geduld, großer Hilfsbereitschaft und immer wertschätzend Allen gegenüber!!"
Dorothea Röcher-Plenkers, Wuppertal, September 2023
„Besonders gute Programmpunkte: Eli Tauber, Srebrenica, Partisanendenkmal Mosstar, Tunnelmuseum, Hilfsorganisation in Sarajevo, Jugendzentrum in Mostar. Das Vorlesen von Literatur war - wie immer - spitze!"
Reisende aus Hamburg, September 2023
„Ich möchte mich auch nochmal auf diesem Wege bei euch für die wunderbare Reise nach Bosnien bedanken. Es hat mir wirklich sehr gut gefallen, die beiden Reiseleiter haben es prima gemacht! Mein Interesse am Balkan wurde nachhaltig geweckt und ich überlege schon, wo ich nächstes Jahr mit euch hinfahren kann. Das Konzept hat mich mal wieder sehr überzeugt. Danke für euren Einsatz, Sorgfältigkeit und Differenziertheit!"
Annette Rommel, Basel, September 2023
„Der deutsche Reiseleiter Carlo war wirklich spitze: gut organisiert, zugewandt, strukturiert, immer gut gelaunt! Mahir ist der beste lokale Reiseleiter, den ich je hatte: weiß fast alles, ist diskret, verliert nichts aus den Augen und quatscht einen nicht voll. Besonders gute Programmpunkte: Stadtführung in Sarajevo, Gespräch mit der Journalistin, Busfahrt durchs Land: die Landschaft ist wunderschön!"
Reisende aus Berlin, September 2023
„Das Land wurde den Reisenden in all seinen Facetten und vorder- und hintergründigen Wahrheiten gezeigt.“
Nevzat Bulic, Frankfurt, April 2022
„Sehr gute Programmpunkte: Führung in Sarajevo, informatives Gespräch mit der Journalistin, Sozialprojekt. Insgesamt habe ich viel über Bosnien-Herzegowina nach dem Krieg und die Gegenwart erfahren.“
Barbara Münter, Köln, April 2022
„Sehr gute, informative Reise in ein sehr 'schwieriges' Land.“
Wolfgang Hantke, Berlin, Juni 2019
„Das erste Mal dabei und total begeistert vom Programm. Danke.“
Evylin Böhm, München, August 2018
„Ich war insgesamt begeistert von der Vielseitigkeit und Qualität des Programms.“
Reiseteilnehmerin aus Neuberg, Oktober 2017
„Fazit: Auch auf dieser Reise ist es gelungen, das Reiseland im Überblick kennenzulernen und die aktuelle Lage und Situation in Bosnien-Herzegowina zu durchschauen“
Reiseteilnehmer aus Nordrhein-Westfalen, Mai 2016
„Es sind die persönlichen Begegnungen, die eine EOL-Reise zu einem besonderen Erlebnis machen und davon gab es hier besonders viele!“
Steffi Werner, Tauberbischofsheim, Mai 2016
„Besonders gute Programmpunkte: jüdisches Sarajevo, Gespräch mit der Journalistin, Srebrenica.“
Reiseteilnehmer aus Berlin, Oktober 2015
„Insgesamt eine sehr gut zusammengestellte Studienreise - gute Mischung von historischen, politischen und literarischen Aspekten.“
Rolf Empen, Eckernförde, August 2013
„Besonders gute Programmpunkte: Gespräch mit Erich Rathfelder, sehr gute Führung durch Mostar. Sehr gut hat mir die Karte 'Welcome to Bosnia-Herzegovina' und der Reiseplan gefallen, so konnte ich die Reiseroute genau verfolgen. Ich würde wieder Bus und Zug wählen und nicht das Flugzeug, wieviel der schönen Landschaft ginge verloren.“
Astrid Steinpilz, Oktober 2009
„Es hat mir gefallen, dass beide Reiseleiter großes Fachwissen besaßen und jeder Zeit ansprechbar waren. Man konnte sich "holen", was man brauchte und wurde nicht ständig "berieselt".“
Reiseteilnehmer, März 2008
„Nette, ausgeglichenene, heitere Atmosphäre mit Teilnehmern und Reiseleitern. Zwei faszinierende Städte.“
Reiseteilnehmerin, März 2008
„Dem Reiseleiter Boris Majsterovic gelang es, schöne stimmungsvolle Lokale mit guter Küche für die Reiseteilnehmer zu finden. Höchstes Lob!“
Wolfgang Hatvan, August 2007
„Besonders gute Programmpunkte: Stadtführung in Mostar, Exkursion rund um Sarajevo, Begegnung mit serbischem Priester, Besuch bei "Mladi Most".“
Andreas Kuhnert, August 2007
„Ich möchte Ihnen herzlich danken für eine sehr gelungene und gute Reise, ich habe mich bei 'Ex Oriente Lux' sehr wohl gefühlt und werde auch sicher wieder mitmachen.“
Carola Paulsen, April 2006
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Bosnien-Serbien (11.4.-26.4.2025)
Reisenummern: 1+2
Gesamtreisedatum: 11.04.-26.04.2025
Komplettpreis: 2690 Euro (Sie sparen: 90 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 18.4. in Belgrad statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 430 Euro
Zur Reisebeschreibung von Serbien
Weitere Infos
Bosnien-Serbien-Nordmazedonien (11.4.-3.5.2025)
Reisenummern: 1+2+4
Gesamtreisedatum: 11.04.-03.05.2025
Komplettpreis: 4030 Euro (Sie sparen: 110 Euro)
Gruppenwechsel: Die Gruppenwechsel finden am 18.4 in Belgrad und am 26.4. in Skopje statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 590 Euro
Zur Reisebeschreibung von Serbien
Zur Reisebeschreibung von Nordmazedonien
Weitere Infos
HINWEISE
Einreiseinformationen
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, der über das Ende der Reise hinaus noch mindestens 3 Monate gültig ist
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Bitte beachten Sie unsere organisatorischen Hinweise
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
Literaturempfehlungen und Links
- Hier finden Sie einige Literaturtipps und Links zu dieser Reise
- Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie zusammen mit der Buchungsbestätigung