




















Krieg gegen die Ukraine
Wir sind schockiert über Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine
♥ UKRAINE ♥
Liebe Reisefreundinnen und Reisefreunde,
wir sind schockiert und fassungslos angesichts des brutalen Angriffskriegs, den Putins Russland gegen die Ukraine führt. Wir sind in Gedanken und mit Sorgen bei unseren Partnerinnen und Partnern in der Ukraine: in Lwiw/Lemberg, Odessa, Czernowitz, Kyjiw, Charkiw, Iwano-Frankiwsk, Uschhorod, Ternopil, Schytomyr.
STIMMEN ZUM KRIEG
Stimmen von EOL-Reiseleiterinnen zum Krieg gegen die Ukraine
Aufgezeichnet Anfang Mai 2022
Halyna Tomkiw, EOL-Reiseleiterin in Lemberg
In Lemberg ist soweit alles gut (wenn man das so sagen kann). Wir erleben mehrmals täglich die Luftalarm-Sirenen und ein paar Mal gab es tatsächlich Raketenangriffe. Die Stadt ist voll mit Flüchtlingen aus den östlichen und südlichen Gebieten. Die Flüchtlinge aus Kiew sind wieder zu Hause.
Ich bin die ganze Zeit mit den Stiftungsprojekten beschäftigt (Renate-Merkle-Stiftung), die einige neue Projekte auch dank der Spenden von EOL-Reisenden realisieren kann. Einen herzlichen Dank von mir und von allen hier, die diese Hilfe bekommen haben und noch bekommen werden.
Bis jetzt haben wir schon einige Male Medikamente in die lokalen Krankenhäuser und Verbandsmaterial und Feldbetten an die mobilen Spitäler geliefert. In Lemberg haben wir der Entbindungsstation mit den Medikamenten geholfen und sind dabei, zwei Reha-Stationen für Frühgeborene auszustatten. Wir haben mehrere Erste-Hilfe-Sets für die Soldaten gekauft.
Wir kauften Generatoren für die befreiten Orte und Gaskocher mit Kartuschen für die Soldaten, besorgten Schlafsäcke und Essen für die Flüchtlinge. Daneben kümmern wir uns auch nach wie vor um unsere laufenden Projekte, die die RMS bereits seit 19 Jahren in der Ukraine führt.
Das alles werde ich auch weiter tun, bis der Sieg kommt und die Sirenen nicht mehr schreien und die EOL-Kunden wieder nach Lemberg kommen und ich ihnen begeistert meine Stadt wieder zeigen kann.
Anna Kolomijzewa, EOL-Reiseleiterin in Chakiw
Liebe EOL-Reisende, liebe Ukraine-Freundinnen und Ukraine-Freunde, ich möchte mich von ganzem Herzen für Ihr Mitgefühl für die Ukraine bedanken. Das ist wohl nicht nur mit Ihrer Menschlichkeit verbunden, sondern auch damit, dass Sie die Ukraine persönlich gesehen und erlebt haben. Und wer unser schönes Land kennt, liebt es. Als der Krieg ausbrach, war ich in meiner Heimatstadt Charkiw. Ich verbrachte dort fünf weitere Wochen und habe miterlebt, wie sich die Stadt verändert, wie tapfer sie kämpft. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung. Doch der Krieg ist mit großer Müdigkeit verbunden, deswegen habe ich beschlossen, die Ukraine zu verlassen. Weitere vier Wochen war ich überall in Europa unterwegs und landete schließlich in der wunderbaren Stadt Berlin. Mir geht es gut, meiner Familie auch. Unsere Wohnung in Charkiw steht noch. Wer weiß, wie lange noch. Wir bleiben weiterhin stark und hoffen auf den baldigen Sieg. Es lebe die Ukraine!
Valentyna Seljuk, EOL-Reiseleiterin in Odessa
Gestern habe ich zum ersten Mal Angst gehabt. Das Einkaufszentrum, das zerstört wurde, befindet sich nicht weit von meinem Haus. Meine Wohnung befindet sich im 14. Stock, ich habe alles gehört und gesehen. Jetzt ist Odessa an der Reihe, wie eine „Kirsche auf der Torte“. Mit blutendem Herzen hören wir die Nachrichten aus Mariupol. Der Bruder meiner Freundin kämpft dort. Das Rote Kreuz, die UNO u.a. sind hilflos. Wer regiert in dieser Welt? Ein Ungeheuer aus dem Bunker, Gasprom, Rosneft, wer? Ein Soldat von Asow hat gesagt: Es scheint, wir sind alle Teilnehmer einer Reality-Show. Wenn ich höre, wie einige Politiker über die Ukraine sprechen, denke ich, er hat recht.
Marija Iwanytska, EOL-Reiseleiterin in Kyjiw
Liebe Freunde, vom ganzen Herzen bedanke ich mich für Ihre Solidarität und Unterstützung! Es ist wirklich rührend, dass so viele, die in der Ukraine dank EOL waren, mich angerufen oder mir geschrieben haben, um Hilfe anzubieten. Das bedeutet zum einen, dass Studienreisen einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten, aber zum anderen bedeutet das auch, dass Sie ein offenes Ohr und offene Herzen für uns haben. Wir wissen das zu schätzen!
In diesem barbarischen Krieg verfolgt Russland nicht das Ziel, Kompromisse zu finden, sondern will den eigenen Einfluss in (Ost)Europa bewahren, die Ukraine und eventuell andere Staaten zurück ins Imperium holen und aus einer Position der Stärke die ganze Welt in Angst halten, damit niemand es wagt, sich gegen Russland zu stellen. Das alles bedeutet letztendlich Folgendes: Wenn sich die Ukraine nicht wehren kann und sich ergibt, zeigt die Welt dem Aggressor, dass er weiter gehen kann, weil die ganze Welt ihm entgegenkommt. Und wie die Geschichte uns lehrt, kann Appeasement-Politik einen Krieg nicht stoppen, sondern erhöht nur den Appetit des Aggressors.
Daher braucht die Ukraine dringend Waffen – nicht nur, um das eigene Land zu retten, sondern, um Europa vor der dumpfen Gewalt und den Gräueltaten der russischen Armee zu schützen. Wir danken all denen, die das verstehen und handeln, und wir rufen alle anderen auf, nicht wegzuschauen.
Anonym, EOL-Reiseleiterin in Russland
Charkiw, Mariupol, Kiew, Ukraine sind alles Namen, die sofort bei mir Heulen auslösen. Es ist jetzt wirklich nicht die richtige Zeit zu erklären, dass wir das alles nicht gewollt haben ... Natürlich treffen die Sanktionen auch Regime-Gegner und die „einfachen Leute“. Es gibt aber momentan kein anderes Mittel, den Krieg zu stoppen, denke ich. Uns persönlich geht es einigermaßen gut, ich glaube, erst im Sommer werden wir die Sanktionen so richtig zu spüren bekommen. Inzwischen haben viele Bekannte und Gleichgesinnte das Land verlassen. Die Stimmung ist katastrophal, so oder so werden wir den Kürzeren ziehen. Die Hauptsache ist, dass der Krieg gestoppt wird, alles andere kann man überstehen. Wir versuchen irgendwie weiterzuleben, aber das ist nicht einfach, aus moralischer Sicht.
Anonym, EOL-Reiseleiterin in Russland
Nach Putins Invasion in die Ukraine sind die Folgen für alle Bereiche unseres Lebens katastrophal. Nicht zuletzt auch für den Tourismus. Viele Hotels und Lokale werden bis September sicher schließen müssen, vor allem kleine. Für mich und andere Reiseleiterinnen und Fremdenführerinnen bedeutet dies, keinen Job mehr zu haben. Mit großen Hoffnungen habe ich nach der Pandemie viele Pläne geschmiedet, um wieder Geld zu verdienen. Viele Reiseunternehmen, wie z.B. für Kreuzfahrtschiffe haben noch im Februar alle Buchungen getätigt und wir Reiseleiter mussten unsere Lizenzen für die Museen bezahlen. Jetzt aber ist alles gestrichen. Glück haben diejenigen, die noch eine feste Stelle als Deutsch-Lehrer haben - an der Uni oder in der Schule. In meinen Kopf gibt es kein Verständnis für die Gründe dieses Einmarschs. Und besonders krank machen mich die vielen Leute, die das ganze unterstützen; sie glauben wirklich an diesen ausgedachten Feind aus der Ukraine und dem Westen. Ich wünsche nur, dass irgendwann (hoffentlich bald) alle Schuldigen vor Gericht kommen.
Anmerkung: Wir haben diesen Beitrag gegen den Wunsch unserer Reiseleiterin anonymisiert.
MEDIENBEITRÄGE
EOL-Partnerinnen und Partner zum Krieg gegen die Ukraine (wird nicht mehr aktualisiert)
Wir gratulieren Serhij Zhadan aus Charkiw zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2022 und des Hannah-Arendt-Preises für politisches Denken 2022!
Tagebücher (laufend aktualisiert)
- Juri Durkot aus Lemberg: Kriegstagebuch (Die Welt)
- Oxana Matiychuk aus Czernowitz: Ukrainisches Tagebuch (Süddeutsche Zeitung)
Februar 2022
- Katja Petrowskaja: Mein Klassenkamerad (FAZ)
Oktober 2021
- Serhij Zhadan: Dankesrede zur Verleihung des Friedenspreises (Börsenverein des Deutschen Buchhandels)
- Katja Petrowskaja: Die Männer von Isjum (FAZ)
September 2021
- Juri Andruchowytsch: "Ihr könnt uns mal mit eurem Terror!" (Der Standard)
- Katja Petrowskaja: Zwischen Angst und der Lust am Leben (FAZ)
August 2021
- Katja Petrowskaja: Die menschliche Dimension (FAZ)
Juli 2021
- Katja Petrowskaja: "Wie sonst möchten Sie Putin aufhalten?" (Der Standard)
- Jurko Prochasko: Wenn wir fallen, seid ihr dran (Die Zeit)
- Serhij Zhadan aus Charkiw: Charkiw steht unter Beschuss, die Menschen sind erschöpft. Und zweifeln doch nicht am Sieg (NZZ)
- Jurko Prochasko: "Der Krieg ist ein großer Vereindeutiger" (Die Zeit)
Juni 2021
- Oxana Matiychuk aus Czernowitz: Leben in der Ukraine: "Es ist eine Dauerbelastung ohnegleichen" (hr Info)
- Juri Andruchowytsch: „Der Westen sollte alles vergessen, was er bisher über die Ukraine wusste“ (Dekoder)
- Juri Andruchowytsch: „Kein Roman kann einen Krieg stoppen“ (Deutschlandfunk)
- Juri Andruchowytsch: Russlands Zynismus ist beispiellos (NZZ)
- Katja Petrowskaja: Die Schriftstellerin Katja Petrowskaja im Gespräch (Die Zeit)
Mai 2021
- Katja Petrowskaja: „Ich bin keine geborene Kämpferin“ (taz)
- Oxana Matiychuk aus Czernowitz: Leben in der Ukraine: "Es werden immer Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente gebraucht" (hr Info)
- Juri Durkot aus Lemberg: Ukrainischer Journalist: Es herrscht „angespannter Optimismus“ (Deutschlandfunk)
- Jurko Prochasko aus Lemberg: „Unsere Kultur wird als ‚katastrophal‘ markiert“ (Amnesty International)
- Suhrkamp-Lektorin Katharina Raabe über Serhij Zhadan: Mit Kultur, Musik und Wort das Land verteidigen (Deutschlandfunk)
- Oxana Matiychuk aus Czernowitz: Leben in der Ukraine: "Es ist nichts mehr wie früher" (hr Info)
April 2021
- Literaturhaus Berlin: »Schreiben im Krieg? Ukrainische Autor:innen berichten«, u.a. mit Juri Andruchowytsch (Iwano-Frankiwsk), Halyna Petrosanjak (Basel) und Jurko Prochasko (Lemberg).
- Oxana Matiychuk: Ostern im Krieg: „Die Stimmung war trotz allem feierlich“ (hr Info)
- Katja Petrowskaja: Halten Sie Wort! Ein offener Brief an Frank-Walter Steinmeier (FAZ)
- Valentina Seluk: "Das macht mich kaputt" (hr Info)
- Jurko Prochasko: «Der Kreml verhält sich wie ein Vergewaltiger» (SRF)
- Oxana Matiychuk: "Man verabschiedet sich von den Gefallenen" (hr Info)
- Jurij Andruchowytsch: "Putin muss weg, von mir aus auch tot" (Wiener Zeitung)
- Jurko Prochasko: "Für den Feind empfinde ich Verachtung" (Wiener Zeitung)
März 2021
- Lerke von Saalfeld: Im Angesicht des Krieges. Die literarische Szene in der Ukraine; mit Serhij Zhadan aus Charkiw, Jurko Prochasko aus Lemberg, Petro Rychlo aus Czernowitz und Juri Andruchowytsch aus Iwano-Frankiwsk (Deutschlandfunk Kultur)
- Serhij Zhadan: Im "Internat" im Donbass (br2)
- Juri Durkot: PEN Ukraine-Panel »Nein zu Putins Krieg – Was kann Literatur leisten?« (ab Min. 48:00)
- Juri Durkot: Vielvölkerstadt und Flüchtlingsdrehscheibe - Die Welterbe-Stadt Lemberg ist Mitteleuropa im Kleinen (ab Min. 3:10)
- Anna Kolomijzewa: "Bomben fliegen direkt in Wohnhäuser" (ZDF)
Februar 2021
- Jurko Prochasko: Putin ist von Neid und Wut getrieben (Deutschlandfunk Kultur)
- Jurko Prochasko: "Die Ukraine ist kein Anti-Russland, sondern wir wollen eigenständig sein!" (hr2)
HILFE & SPENDEN
Spenden an die Renate-Merkle-Stiftung
Sie können diese Arbeit konkret unterstützen mit einer Spende an das Stiftungskonto:
Renate Merkle Stiftung
Volksbank Breisgau Markgräflerland eG
IBAN: DE25 6806 1505 0035 2758 00
BIC: GENODE61IHR
Verwendungszweck: Soforthilfe Ukraine
(Spendenquittung ab 200 Euro wird ausgestellt, wenn die Adresse in der Überweisung angegeben wird)
- Webseite der Renate-Merkle-Stiftung mit Videobotschaft von Halyna Tomkiw
- Artikel in der Badischen Zeitung zum Spendenaufruf der Renate-Merkle-Stiftung
INFOS
Deutsch- und englischsprachige Nachrichtenseiten aus der Ukraine
- The Kyiv Independent (engl.)
- Ukrinform (dt.)
- NV - The new voice of Ukraine (engl.)
Ukraine-Seiten der großen deutschsprachigen Tageszeitungen
- Neue Zürcher Zeitung
- Die Zeit
- taz
- Süddeutsche Zeitung
- Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Die Welt
- Tägliche Debattenrundschau des Perlentauchers mit vielen Beiträgen zur Ukraine
Zeitschriften & Portale
UNSERE REISEN
Wie halten wir es mit unseren Reisen?
Ukraine
Unsere Reisen in die Ukraine für 2023 haben wir schweren Herzens abgesagt. Wir sind weiterhin tief beeindruckt von dem Mut der Ukrainerinnen und Ukrainer, die für ihr Land, für die Freiheit und für Europa kämpfen. Als im Sommer 2022 unsere Termine für 2023 veröffentlichten, hatten wir noch Hoffnung, vielleicht doch 2023 schon wieder Reisen in die Ukraine durchführen zu können. Auch wollten wir unseren PartnerInnen im Land ein Signal geben, dass wir weiterhin solidarisch mit ihnen und ihrem Kampf gegen den russischen Aggressor sind. Aber wir müssen der Realität ins Auge blicken: Reisen in die Ukraine sind für uns derzeit nicht möglich. Wie es 2024 aussehen wird, lässt sich natürlich nicht vorhersehen. Vorerst werden wir keine konkreten Termine für 2024 planen. Sobald es jedoch wieder möglich sein wird, sicher in die Ukraine zu reisen, werden wir dies auch tun. Sie können sich hierzu auf unserer Webseite oder über unseren Newsletter informieren.
Russland und Belarus
Unsere Reisen nach Russland und Belarus werden wir bis auf Weiteres nicht anbieten. Wir wollen die menschenverachtenden Regime in diesem Ländernnicht unterstützen. Wir wissen, dass dies auch unsere russischen Partnerinnen und Partner trifft, die nicht mit der Regierung und dem Krieg einverstanden sind und die ebenfalls wütend und verzweifelt sind. Wir wollen den Kontakt zu diesem Teil der russichen und belarussischen Zivilgesellschaft nicht verlieren. Leider sind aber Reisen, die Gespräche mit der Opposition, kritisch eingestellten Personen und NGOs beinhalten, derzeit nicht möglich, so dass ein Programm mit EOL-Anspruch auch nicht durchgeführt werden könnte.
Lassen Sie uns nicht die Hoffnung verlieren und die Ukraine mit Ihren wunderbaren Menschen weiterhin unterstützen sowie das menschenverachtende Putin-Regime ächten und isolieren!