Usbekistan - O'zbekiston
Zu den Überresten der Seidenstraße und des Aralsees
ÜBERBLICK
Taschkent - Nukus- Muynak - Toprak Kala - Chiwa - Buchara - Kadok - Samarkand
"Die Referentin zur Aralsee-Problematik war sehr kompetent. Sehr gute Führung im Sawitzki-Kunstmuseum. Besonders gute Programmpunkte: Wüsten-Spaziergang und Festung Toprak Kala"
Reisende aus Göttingen, Oktober 2023
Themen der Reise:
- Islamische, sowjetische und zeitgenössische Architektur in Taschkent, Nukus, Chiwa, Buchara und Samarkand
- Die Seidenstraße: Drehscheibe für Waren und Ideen zwischen Ost und West
- Zoroastrismus, Judentum und Islam in Zentralasien
- Avantgardekunst an der sowjetischen Peripherie: Das Sawitzki-Kunstmuseum in Nukus
- Wasserkonflikte und das Verschwinden des Aralsees
- Besuch einer Dorfgemeinde: Informationen zum Leben auf dem Land und zur Landwirtschaft
- Nationsbildung im heutigen Usbekistan: Geschichtspolitik und Aufarbeitung des Stalinismus
- Baumwolle, Teppiche und Seidenpapier: Wirtschaft und Kunsthandwerk
- Treffen und Informationsgespräche mit Wissenschaftlerinnen, Dorfbewohnern, einem Mitglied der jüdischen Gemeinde und Mitarbeiterinnen eines Handarbeitsprojekts
REISE
Zu den Überresten der Seidenstraße und des Aralsees
Das Staatsgebiet des heutigen Usbekistan ist das Ergebnis der sowjetischen Nationalitätenpolitik, die in den 20er und 30er Jahren die Grenzen zwischen den zentralasiatischen Unionsrepubliken nicht nach historischen, sondern vor allem nach machtpolitischen Gesichtspunkten festlegte. Die heutige Nationsbildung Usbekistans steht vor der Aufgabe, die Existenz des Staates in seinen aktuellen Grenzen (auch historisch) zu legitimieren.
Oasenstädte und Handelswege
Prägend für diese Region war und ist der fehlende Zugang zu den Weltmeeren, der Wasser bis heute zu einem kostbaren und umkämpften Gut in den zentralasiatischen Staaten macht. Das Territorium Usbekistans besteht zu etwa 80 Prozent aus Wüstenlandschaft. Schon im zweiten und ersten Jahrtausend v. Chr. siedelten unterschiedliche Bevölkerungsgruppen an den Ufern der großen Flüsse und ließen dort Oasen und Kulturlandschaften entstehen. Die Region zwischen den beiden wichtigsten Flüssen Amudarja (Oxus) im Süden und Syrdarja (Jaxartes) im Norden hieß in der Antike „Transoxanien“.
Die Oasenstädte dieses Zwischenstromlandes waren schon früh wichtige Umschlagplätze auf den Karawanenrouten zwischen Ost und West. Den mythisch verklärten Namen „Seidenstraße“ erhielt dieses Handelsroutennetz jedoch erst rückblickend im 19. Jahrhundert. Genau genommen umfasste die Seidenstraße mehrere Karawanenwege, die sich im Laufe der Jahrhunderte änderten und über die nicht nur chinesische Seide, sondern auch andere Güter wie Gewürze, Elfenbein und Keramik transportiert wurden. Auch Ideen und Religionen verbreiteten sich auf diesem Weg. So fand etwa der Buddhismus seinen Weg nach China über die zentralasiatische Seidenstraße.
Seit dem 6. Jahrhundert war Transoxanien Teil des Reichs der Achämeniden (Perser), das um 330 v. Chr. von Alexander dem Großen erobert wurde. Nach dem Zerfall des alexandrinischen Imperiums geriet es in den Einflussbereich unterschiedlicher Großreiche und Völker, blieb jedoch weiterhin persisch geprägt. Die bedeutendste Religion war der iranische Zoroastrismus.
Die arabische Eroberung im 8. Jahrhundert brachte den Islam nach Mawarannahr (arabisch für Transoxanien). Während der persisch-muslimischen Dynastie der Samaniden entwickelte sich im 9. und 10. Jahrhundert die Stadt Buchara zum Zentrum persischer Kultur und Wissenschaft. Nach dem Zerfall des Samanidenreichs regierten in der Region verschiedene Völker, bis im Jahre 1219 die mongolischen Truppen Dschingis Khans einfi elen. Viele Städte, darunter auch Buchara und Samarkand, wurden dabei fast völlig zerstört. 150 Jahre später errichtete Amir Timur (auch Tamerlan) ein neues Großreich, das von der Türkei bis nach Indien reichte. An Grausamkeiten gegenüber den unterlegenen Städten und Gegnern stand er seinem berühmten Vorgänger in nichts nach. Gleichzeitig förderte Timur aber die Künste und Wissenschaften, so dass die Region unter seiner Regierung eine kulturelle Blütezeit erlebte. Mit Hilfe ausländischer Baumeister und Künstler ließ er Samarkand zu seiner Hauptstadt ausbauen.
Heute wird Amir Timur - obwohl eigentlich mongolischer Abstammung - zum Vater der usbekischen Nation erhoben, wenngleich seine Politik für einige Teile des heutigen Usbekistans (z.B. Choresmien und Karakalpakstan) vor allem Zerstörung bedeutete. Auch trat das namensgebende Volk der Usbeken - eigentlich ein Zusammenschluss verschiedener Turkvölker - erst im 15. Jahrhundert in Erscheinung und beendete die Herrschaft der Timuriden (Nachfolger Timurs). Im frühen 16. Jahrhundert entstanden als neue Herrschaftsgebilde die Chanate Buchara, Chiwa und Kokand (mit Taschkent), die von nun an die politische Landkarte prägten.
Die Entdeckung des Seeweges nach Indien führte ab dem 16. Jahrhundert zum Bedeutungsverlust der Seidenstraße und damit auch zu einer Abschottung der zentralasiatischen Städte. Von der früheren Offenheit, Toleranz und dem Austausch der Kulturen war kaum noch etwas zu spüren. Zwischen 1865 und 1873 eroberte das Russische Reich, das im Wettbewerb zu Großbritannien um den Einfluss in Zentralasien stand (Great Game), die zentralasiatischen Chanate. Nach der Oktoberrevolution und Gründung der Sowjetunion wurden diese zunächst in Volksrepubliken umgewandelt. 1924 wurde die Usbekische SSR ausgerufen, deren 1936 festgelegte Grenzen auch nach der Unabhängigkeit Usbekistans 1991 ihre Gültigkeit behielten.
Das Verschwinden des Aralsees
Die sowjetische Herrschaft hat die Entwicklung Usbekistans maßgeblich geprägt. In den 50er Jahren wurde der Baumwollanbau stark forciert, was Usbekistan zu einem der größten Baumwollexporteure der Welt machte. Dieser bewässerungsintensive Wirtschaftszweig führte jedoch dazu, dass den Flüssen immer mehr Wasser entnommen werden musste. Seit den 60er Jahren verlor der Aralsee, dessen Hauptzuflüsse traditionell Amudarja und Syrdarja waren, merkbar an Wasser und verlandete zunehmend. Dies hat nicht nur katastrophale Folgen für die Wirtschaft der Region und die soziale Lage der Bevölkerung. Die Versalzung der Böden bringt auch ernsthafte gesundheitliche Schäden mit sich.
Nach der Unabhängigkeit 1991 regierte Präsident Islam Karimow ununterbrochen das Land. Seit seinem Tod im Herbst 2016 führte die Nachfolgeregierung unter Schawkat Mirsijojew einige bemerkenswerte Reformen durch: Liberalisierung des Währungskurses, Rückkehr einiger internationaler Organisationen, Lockerung der Zwangsarbeit auf den Baumwollfeldern. Auch in den schwierigen Beziehungen zu den Nachbarländern kam es zu Annäherungen, was Anlass zu vorsichtigem Optimismus gibt.
PROGRAMM
Vorgesehenes Reiseprogramm
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PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2025:
- Reisepreis: € 1.940,- (ab/bis Taschkent)
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- Inlandsflug Taschkent-Nukus (Economy-Klasse)
- Bahnfahrt Samarkand-Taschkent (2. Klasse)
- Alle Reisebusfahrten im Land
- 12 Übernachtungen in sehr zentral gelegenen Mittelklassehotels in Taschkent (3, "Uzbekistan"), Nukus (2, "Jipek Joli"), Chiwa (2, "Old Khiva"), Buchara (3, "Grand Nodirbek"), Samarkand (2, "Maroqanda" o.ä.)
- Halbpension (12 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: € 260,-
- Gruppenflug Frankfurt-Taschkent-Frankfurt mit Uzbekistan Airways: € 860,– (inkl. Atmosfair-Klimakompensation, unter dem Vorbehalt der Flugpreisbestätigung)
- Rail&Fly: An- und Abreise mit der Deutschen Bahn bis/ab Frankfurt von/bis zu jedem deutschen DB-Bahnhof: € 90,-
REISEECHO
"Die Referentin zur Aralsee-Problematik war sehr kompetent. Sehr gute Führung im Sawitzki-Kunstmuseum. Besonders gute Programmpunkte: Wüsten-Spaziergang und Festung Toprak Kala"
Reisende aus Göttingen, Oktober 2023
"Beide Reiseleiter (deutsch und lokal) sind Koryphäen! Unfassbare Kenntnisse und verständliche Vermittlung. Ich wäre am liebsten im Flieger sitzen geblieben und zurückgeflogen nach Taschkent. Phantastische Kombireise! Die beste Entscheidung der letzten Jahre!"
Ines Lasch, Hamburg, Oktober 2022
"Sehr gute Zusammenstellung von heutigen Realitäten (Nukus, Aralsee) und historischen Plätzen. Auch die Reihenfolge der Stationen ist klug gewählt."
Reiseteilnehmer, Oktober 2022
"Besonders gute Programmpunkte: Reise nach Muynak mit dem Archäologen, Besuch auf der Farm eines Bauern, Halt in der Wüste."
Reiseteilnehmerin aus Hamburg, Oktober 2019
"Deutsche und lokale Reiseleitung: tolles Team, haben sich wunderbar ergänzt und alle unsere Fragen detailliert beantwortet. Besser kann man es nicht machen."
Reiseteilnehmerin aus Bayern, April 2019
"Es war eine Entdeckungsreise in eine für mich neue Welt. Ich bin beeindruckt von der Vielfalt des Landes und der Freundlichkeit der Menschen. Trotz jahrzehntelanger Diktatur scheint das Land auf einem guten Weg zu sein. Ein Besuch lohnt sich unbedingt!"
Iris Peymann, Hamburg, Oktober 2018
"Sehr gut organisierte Reise, gute Abläufe, äusserst kompetente Reiseleiter (beide)."
Reiseteilnehmerin aus der Schweiz, Oktober 2018
"Das gesamte Programm (Auswahl, Reihenfolge (!), Experten (!)) war durchdacht, erhellend, mit landeskundlichen und kunsthistorischen/ästhetischen 'Highlights'."
Bernhard Frank, Berlin, April 2017
"Kompetenteste Reiseleitungen zeigten herrliche Städte an der Seidenstraße inklusive Wissen über Wirtschaft, Politik und Gesellschaft."
Detlev Hirsch, Mönchengladbach, April 2017
"Besonders gute Programmpunkte: Mahlzeiten; Sämtliche Kontakte mit Projekt-Akteuren in Usbekistan; Gutes Verhältnis zwischen Inputs und Raum für eigene Erkundigungen. Man wird nicht mit Referaten erschlagen, neben Studienreise war es auch Erholungsurlaub für mich."
Nevzat Bulic, Frankfurt am Main, Oktober 2016
"Besonders gute Programmpunkte: Besuch von Nukus (Museum) und Muynak (Aralsee und Informationsgespräch). Besuch des Dorfs Kadok. Es war ein gut ausgewogenes Programm. Vielen Dank für die interessante, gut und abwechslungsreich organisierte Reise!"
Petra Hoffmann-Walbeck, Berlin, Oktober 2015
„Deutsche und lokale Reiseleitung: Beide Note 1, besser geht's nicht. Besonders gute Programmpunkte: Öko-Projekt Kadok. Das Sawitzki-Museum in Nukus war sehr überraschend. Einfach ein Erlebnis!“
Udo Moelders, Köln, April 2015
„Unterkunft: Note 1, immer gute Unterkünfte, sehr gute Lage, ruhig, sauber, zentral. Verpflegung: Note 1, abwechslungsreich, Einblick in die örtlichen Essgewohnheiten, immer reichlich. Lokale Fachleute bereicherten das Programm. Besuch spezieller "Projekte" (Aralsee, Kadok, Naqshbandi usw.) gaben vertiefte Einblicke ins Leben der Leute"
Markus Heer, Schweiz, Oktober 2014
„Besonders gute Programmpunkte: Aralsee, einschließlich Vorgespräch in Taschkent; eigentlich alles, besonders eindrucksvoll in Taschkent das "Denkmal" an die Opfer des 2. Weltkriegs.“
Nicola von Hammerstein, Tutzing, Oktober 2014
„Weiter so. Danke. Die Mischung aus historischen und aktuellen Informationen auch mit einheimischen Fachleuten ist sehr beeindruckend.“
Anneliese Bach, Glatten, Oktober 2013
„Die Organisation der Reise war wie üblich sehr gut. Die Hotels waren ausgezeichnet ausgewählt: In Taschkent noch das europäisch angehauchte luxuriöse Hotel zum Eingewöhnen, später dann die usbekischen Hotels, mit einheimischem Flair und zum Teil in besonderen Gebäuden. Das Essen war ebenfalls wie üblich sehr gut ausgesucht. Unser usbekischer Reiseleiter war bemerkenswert und bildete mit der deutschen Reiseleiterin ein sehr gutes Team. Die Fahrt in die Nähe des Aralsees war für mich ein Buchungskriterium; dieses Fahrtziel ist außerdem fast ein Alleinstellungsmerkmal von EOL. Von der Durchführung war ich begeistert. An dieser Usbekistan-Reise würde ich nichts ändern. Weiter so, EOL!“
Reiseteilnehmer aus Berlin, Oktober 2012
„Besonders gute Programmpunkte: Besuch des (früheren) Aralseegebiets und Informationen über dieses Problem.“
Reiseteilnehmer aus Karlsruhe, Oktober 2012
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Usbekistan-Kirgistan (13.9.-6.10.2025)
Reisenummern: 40+43
Gesamtreisedatum: 13.09.-06.10.2025
Komplettpreis: 3820 Euro (Sie sparen: -50 Euro)
Gesamter EZ-Zuschlag: 510 Euro
Zur Reisebeschreibung von Kirgistan
Weitere Infos
Kirgistan-Usbekistan (25.9.-18.10.2025)
Reisenummern: 43+47
Gesamtreisedatum: 25.09.-18.10.2025
Komplettpreis: 3770 Euro (Sie sparen: 0 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 6.10. in Taschkent statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 510 Euro
Zur Reisebeschreibung von Kirgistan
Weitere Infos
HINWEISE
Einreiseinformationen
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen Reisepass, der ab Einreise noch mindestens 3 Monate gültig sein muss. Ein Visum ist seit 2019 nicht mehr erforderlich
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Bitte beachten Sie unsere organisatorischen Hinweise
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
Literaturempfehlungen und Links
- Hier finden Sie einige Literaturtipps und Links zu dieser Reise
- Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie zusammen mit der Buchungsbestätigung