Kirgistan
Berge, Jurten, NGOs
ÜBERBLICK
Bischkek - Rot-Front/Bergtal - Issyk-Kul/Yssykköl - Karakol - Dscheti Ogus - Kochkor - Toktogul - Ösgön - Osch - Aravan
"An dieser Reise kann man nichts verbessern! Hier gibt es weder etwas zu wünschen noch zu mäkeln - diese Reise ist einfach ausgezeichnet konzipiert!"
Elisabeth, München, September 2023.2
Themen der Reise:
- Nomadentum, zaristische Kolonialisierung, Sowjetunion und Unabhängigkeit: Die komplexe Geschichte des Landes
- Kirgisen, Usbeken, Deutsche, Dunganen, Uiguren, Russen u.a.: Vielvölkerstaat und ethnische Konflikte
- Insel der Demokratie? Politische Umbrüche und zivilgesellschaftliches Engagement im liberalsten Staat Zentralasiens
- Staudämme, Goldabbau, Uranminen: Energiepolitik, Umweltprobleme und Wasserkonflikte
- Kirgistans Außenpolitik zwischen Westorientierung und dem Einfluss Russlands sowie das schwierige Verhältnis zu den Nachbarstaaten
- Wirtschaftliche Lage, Gastarbeiterinnen in Russland und internationale Entwicklungshilfe
- Grandiose Natur zwischen Tienschan, Pamir und dem Hochgebirgssee Issyk-Kul
- Informationen zur Landwirtschaft und Besuch von Bauern im Süden des Landes
- Leben und Werk Tschingis Aitmatows
- Expertengespräche (mit einem Wissenschaftler, einem Journalisten, Angehörigen ethnischer und religiöser Minderheiten, Mitarbeiterinnen von Nichtregierungsorganisationen) geben Einblicke in den Alltag und die soziale Wirklichkeit im Land
REISE
Berge, Jurten, NGOs
Kirgistan ist ein Hochgebirgsland, fast die Hälfte seiner Fläche liegt höher als 3000 Meter. Große Teile des Landes sind von den Gebirgssystemen des Tienschan (chin. „Himmelsgebirge“) und des Pamir bedeckt. Der höchste Berg ist mit 7439 m der Dschengisch Tschokusu (rus. „Pik Pobeda“) an der Grenze zu China.
Der Staat Kirgistan in seinen heutigen Grenzen ist ein Produkt der sowjetischen Nationalitätenpolitik. Bis zur russischen Eroberung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Gebiet von verschiedenen Nomadengruppen besiedelt und gehörte im Laufe der Jahrhunderte zu mehreren Großreichen, u.a. dem buddhistischen Kuschan-Imperium, dem persischen Sassanidenstaat oder dem Reich der turksprachigen Karakhaniden.
Kolonialisisierung und Sowjetisierung
Das Russische Zarenreich kolonialisierte das Land und besiedelte es u.a. mit russischen und ukrainischen Bauern. 1916 erhoben sich einheimische Völker gegen die zaristische Siedlungspolitik und gegen die Zwangsrekrutierungen für den Ersten Weltkrieg. Die blutige Niederschlagung des Aufstands führte zu einer Massenflucht nach China. Dieses Ereignis mit schätzungsweise bis zu 200.000 Todesopfern ging als „Urgun“ (kirg. für Exodus) in die nationale Geschichtsschreibung ein.
Eine weitere Zäsur war die Sowjetisierung und Kollektivierung des Landes. Die bis dahin nomadisch lebenden Bevölkerungsgruppen wurden unter Zwang sesshaft gemacht, die vormals von traditioneller Viehhaltung geprägte Landwirtschaft in Kolchosen und Sowchosen umorganisiert. Industrialisierung, Alphabetisierung sowie der Aufbau eines Gesundheitswesens und die „Befreiung der Frau“ brachten völlig neue Lebensweisen und eine neue Kultur mit sich. Der kirgisisch und russisch schreibende Autor Tschingis Aitmatow (1928–2008) schilderte in seinen Erzählungen und Romanen die dabei auftretenden Umbrüche, Widersprüche und Konflikte.
"Insel der Demokratie" und Revolutionen
Nach der Unabhängigkeit 1991 brach das sowjetische Wirtschaftssystem in Kirgistan fast vollständig zusammen, viele Menschen wurden arbeitslos
und verarmten. Der damalige Präsident Askar Akajew öffnete das Land politisch und wirtschaftlich gegenüber dem Westen. Sein Reformkurs brachte
dem Land in einer von autoritären Regimen geprägten Region den Ruf einer „Insel der Demokratie“ ein. Tatsächlich herrscht bis heute ein deutlich
freieres politisches und gesellschaftliches Klima als in den Nachbarstaaten, was sich beispielsweise in einer Vielzahl zivilgesellschaftlicher Organisationen und einem vergleichsweise hohen Maß an Pressefreiheit widerspiegelt.
In den 2000er Jahren erlebte das Land gleich zwei politische Umstürze. 2005 wurde Präsident Akajew in der so genannten Tulpenrevolution abgesetzt. Die Amtszeit seines Nachfolgers Bakijew wurde im Jahr 2010 ebenfalls durch einen Aufstand beendet. Nach Inkrafttreten der neuen Verfassung von 2010 ist Kirgistan nun die erste parlamentarische Demokratie Zentralasiens. Dennoch ist das Land z. T. nur oberflächlich demokratisiert, der Staat oftmals schwach und in vielen Bereichen von der Gesellschaft entkoppelt. Korruption sowie erhebliche Mängel im Bildungs- und Gesundheitswesen sind drängende Probleme. Der wirtschaftliche und kulturelle Gegensatz zwischen dem Norden und dem Süden des Landes sowie ethnische Konflikte (kirgisisch-usbekische Unruhen von 2010 im Ferghana-Tal) fordern den Staat ebenfalls heraus.
Wasserkonflikte und internationale Beziehungen
Wasser ist für Kirgistan eine zentrale Ressource. Die Strom- und Energiegewinnung durch Wasserkraft schürt allerdings Konflikte mit den Nachbarstaaten Usbekistan und Kasachstan, die das Wasser für ihre Landwirtschaft benötigen. Durch die neuerliche Anbindung Kirgistans an Russland
mit dem Beitritt in die Eurasische Wirtschaftsunion bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich das Land außenpolitisch entwickeln wird.
Mit seiner bewegten Geschichte und den dynamischen gesellschaftlichen Entwicklungen ist Kirgistan ein hochinteressantes Reiseziel. Die politischen
und kulturellen Widersprüche, die nationale und religiöse Vielfalt sowie die atemberaubende Landschaft zwischen Hochgebirgen und dem malerischen Issyk-Kul-See machen den Reiz des Landes aus.
PROGRAMM
Vorgesehenes Reiseprogramm
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PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2024:
- Reisepreis: € 1.790,- (ab/bis Bischkek oder ab Bischkek/bis Osch)
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- Transfer Flughafen-Hotel-Flughafen
- Inlandsflug Osch-Bischkek (kirgisische Airline)
- Alle Busfahrten im Land (Reisebus und Minibusse)
- 10 Übernachtungen im DZ (Bad/WC) in den Mittelklassehotels „Rich“ in Bischkek (4), Ressort „Kapriz“ oder „Karven Four Seasons“ am Issyk-Kul (1), „My Hotel“ oder „Green Yard“ in Karakol (2), „Nomad Lodge“ o.ä. in Kochkor (1), „Kok-Bel“ am Toktogul-Stausee (1) und „Classic“ in Osch (2)
- Halbpension (10 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung (EOL und kirgisische Reiseleitung)
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: € 240,-
- Flugvermittlung: auf Anfrage (zzgl. Buchungsgebühr und Atmosfair-Klimakompensation)
REISEECHO
"An dieser Reise kann man nichts verbessern! Hier gibt es weder etwas zu wünschen noch zu mäkeln - diese Reise ist einfach ausgezeichnet konzipiert!"
Elisabeth, München, September 2023
"Besonders gute Programmpunkte: Gespräch in Karakol zur häuslichen Gewalt; Gespräch in Bokonbaevo mit Mitarbeitern von "Shoola-Kol"; Vorführung der Jurten-Aufstellung, Treffen mit der Frau von "Mehr Shavkat""
Sigrid von Gräfe-Bentzien, Berlin, September 2023
"Die landschaftlichen Eindrücke waren überwältigend, die Begegnungen mit den Menschen bewegend, die Besichtigungen eindrucksvoll. Die Reise nach Kirgisien könnte sich als meine Lieblingsreise erweisen."
B. Sauerland, Lübek, September-Oktober 2022
"Ich war beeindruckt. Ein wunderschönes Land, dessen Politik, Geschichte und Probleme sehr gut rübergebracht wurden. Eine empfehlenswerte Reise"
Detlev, Mönchengladbach, September-Oktober 2019
"Besonders gute Programmpunkte: alle Diskussionen mit lokalen Experten waren bereichernd und deren Arbeit anerkennenswert. Explizit: alternative Stadtführung, Politikwissenschaftler und NGOs/Selbsthilfegruppen. Diese Reise hat mir ein vorher unbekanntes Land in Landschaft, Bevölkerung und politischer Struktur wirklich nahegebracht."
Reiseteilnehmer aus der Schweiz, September-Oktober 2018
"Die Reiseleiter und der Busfahrer waren ein perfektes Team. Der Einblick in das Land und der Kontakt zu den verschiedenen Menschen in den Einrichtungen waren sehr gut gewählt. Es ist beeindruckend gewesen, wie viel Kraft die Menschen vor Ort aufbringen, obwohl es ihnen finanziell nicht wirklich gut geht. Die Gastfreundschaft der Menschen vor Ort war überwältigend! Für mich kann ich sagen, dass es die beste Reise war, die ich bislang erlebt habe."
Wiebke Köster, Hamburg, Mai-Juni 2018
"Gemessen am Reiseziel waren die Unterkünfte hervorragend. Bemerkenswert fand ich den Kontakt zu den Kirgisen (Unterkunft und Essen landestypisch)."
Christa Schürmann, Berlin, September-Oktober 2017
"Besonders gute Programmpunkte: Architekturführung in Bischkek, Besuch des Dorfes Rot-Front/Bergtal, Moscheen der Dunganen, Besuch bei der Familie, die Jurten herstellt, Übernachtung in einer kirgisischen Familie"
Ingrid Schulze, Berlin, September-Oktober 2017
"Deutsche und lokale Reiseleitung: beide sehr kompetent und sehr freundlich. Besonders gute Programmpunkte: Besuch bei dem deutschen Lehrer, Bootsfahrt, Gespräch mit den Dunganen, Gespräch bei der NGO in Bokonbaevo, Nachmittag bei der Familie im Ferganatal, die Tage in Osch."
Reisende aus Jungingen, September-Oktober 2017
"Besonders gute Programmpunkte: Gespräch mit dem Politikwissenschaftler, Führung zur sowjetischen Architektur in Bischkek, Besuch des deutschen Dorfes, des Senders in Osch, bei 'Mehr Shavkat', bei der Organisation 'Shoola Kol'."
Sybille Brewer, Krefeld, Juni 2017
"Unterkunft und Verpflegung: Super Ankerkennung für die jeweilige landestypische Mischung. Gesamtbewertung der Reise: 'Kam voll auf meine Kosten' "
Reisende aus Frankfurt, Juni 2017
"Besonders gute Programmpunkte: alle sozialen + politischen Projekte, die Bergwanderung - die Reise war insgesamt einfach sehr gelungen!!! Ich kann diese abwechslungsreiche und spannende Reise nur wärmstens empfehlen."
Cordula Tollmien, Hann. Münden, Juni 2017
"Deutsche Reiseleitung: Sehr gut. Gut vorbereitet, kompetent. Lokale Reiseleitung: Sehr gut. Gute Ergänzungen zur EOL-Reiseleiterin durch die Kenntnisse des Landes und seiner Geografie und Geschichte. Besonders gute Programmpunkte: Vortrag des Politikwissenschaftlers; Besuch des Radiosenders; Begegnung mit den Menschen in den Basaren, Gelegenheit zur Wanderung."
Reisende aus Frankfurt, Juni 2017
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Usbekistan-Kirgistan (13.9.-6.10.2025)
Reisenummern: 40+43
Gesamtreisedatum: 13.09.-06.10.2025
Zur Reisebeschreibung von Usbekistan
Weitere Infos
Kirgistan-Usbekistan (25.9.-18.10.2025)
Reisenummern: 43+47
Gesamtreisedatum: 25.09.-18.10.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 6.10. in Taschkent statt.
Zur Reisebeschreibung von Usbekistan
Weitere Infos
HINWEISE
Einreiseinformationen
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen Reisepass, der über das Reiseende hinaus noch mindestens 3 Monate gültig sein muss
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Bitte beachten Sie unsere organisatorischen Hinweise
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
Literaturempfehlungen und Links
- Hier finden Sie einige Literaturtipps und Links zu dieser Reise
- Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie zusammen mit der Buchungsbestätigung