Łódź - Lodz
Vom "Manchester des Ostens" in eine ungewisse Zukunft
ÜBERBLICK
Mit Exkursion zur Gedenktstätte Kulmhof
"Eine beeindruckende Reise, in der die Geschichte und die heutige Revitalisierung von Lodz nahe gebracht wurde."
Detlev, Mönchengladbach, Mai 2023
Auf unserer Reise in die drittgrößte Stadt Polens behandeln wir folgende Themen:
- Die einzigartige Entwicklungsdynamik der Textilstadt im 19. Jh.
- Deutsche, Polen, Juden, Russen: Mit- und Nebeneinander in Preußen, Kongresspolen, zaristischem Russland und neuem Nationalstaat
- Die Ermordung der jüdischen Bevölkerung im Lodzer Ghetto und im Vernichtungslager Kulmhof (Exkursion)
- Von Manchester nach Holly-Łódź und wohin jetzt? Stadt der realen und der Stoffe, aus denen die Träume sind. Und Stadt der realen Albträume
- Deindustrialisierung und Revitalisierung: Probleme und Chancen
- Literatur: Reymont, I. J. Singer, Döblin, Tuwim u.a.
- Mehrere Expertengespräche vermitteln Informationen aus erster Hand
REISE
Vom "Manchester des Ostens" in eine ungewisse Zukunft
Die einzigartige Lodzer Entwicklungsdynamik des 19. Jahrhunderts wurde durch eine simple wirtschaftspolitische Maßnahme der jungen kongresspolnischen Regierung ausgelöst: Ausländische, vor allem deutsche Fabrikanten wurden ab Anfang der 1820er Jahre mit Steuererleichterungen und anderen Vergünstigungen auf die Brachflächen der entstehenden Stadt gelockt. Sie errichteten zunächst Manufakturen, später riesige (vor allem Textil-) Industriekomplexe. Im Zuge dessen entstand die schnurgerade, vier Kilometer lange Petrikauer Straße/ ulica Piotrkowska, auf der sich Fabrikantenvillen, Banken, Handelshäuser, Gaststätten und Kleingewerbe in wilder Mischung abwechselten und die Alfred Döblin so beschrieb: „Ein Strich ist von oben nach unten durch die ganze Stadt gezogen; ich habe in keiner Stadt solchen Strich gesehen“.
Als Ergebnis enormer Zuzugswellen entwickelte sich eine multinationale Sozialstruktur aus – sehr grob vereinfacht – deutschen Textiltycoonen (Geyer, Grohmann, Scheibler usw.), Angestellten und Verwaltungseliten, jüdischen Fabrikbesitzern (z.B. Poznanski), Händlern und Kleingewerbetreibenden sowie Polen, Russen und anderen Nationalitäten als Industrieproletariat. Niemand hat dieses Mit-, Neben- und Gegeneinanderleben besser beschrieben als der polnische Literaturnobelpreisträger Władysław Reymont in seinem 1899 erschienenen Roman „Das gelobte Land“ (kongenial verfilmt von Andrzej Wajda). Er popularisierte auch den Begriff vom „Lodzermensch“ als Prototyp eines fleißigen, ausdauernden Unternehmers ohne besondere Bindung an Religion oder Nation.
Zwischen den Weltkriegen gingen die jetzt in der Sowjetunion gelegenen Absatzmärkte verloren, viele Deutsche wanderten „ins Reich“ ab. Die meisten Juden, vor dem Krieg jeder dritte Lodzer, wurden von den deutschen Besatzern im Ghetto „Litzmannstadt“, im Vernichtungslager Kulmhof/Chełmno nad Nerem und in Auschwitz ermordet. Als nach dem Zweiten Weltkrieg Warschau in Schutt und Asche lag, diente das deutlich weniger zerstörte Lodz von 1945-1948 als provisorische Hauptstadt. Die monoethnisch gewordene Stadt erlebte den Aufbau des industriellen Sozialismus, aber auch die Einrichtung der Filmstudios mit Hochschule, in denen alle tätig waren, die im polnischen Film Rang und Namen hatten. Lodz wurde zur Filmhauptstadt Polens mit dem Beinamen „Holly-Łódź“.
Nach der Wende verlor Lodz über 150.000 Einwohner, die völlig veralteten Produktionsstätten wurden weitestgehend stillgelegt und die Arbeitslosenquote stieg auf über 30%. Inzwischen setzt die Stadtverwaltung – auch dank kräftiger Unterstützung durch EU-Mittel – auf Revitalisierung statt Gentrifizierung und die Ansiedlung moderner, auch internationaler Dienstleistungsunternehmen.
Den Besuchern präsentiert sich das postsozialistische Lodz in einem Mix aus Licht und Schatten: „Fein und vorzeigbar, schlampig und vital. Kreativ, wandelbar, unverwüstlich“ (Nicole Quint).
PROGRAMM
Vorgesehenes Reiseprogramm
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(Die An- und Abreisezeiten per Bahn können sich aufgrund von Fahrplanaktualisierungen noch verändern)
PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2025:
- Reisepreis: € 1.080,- (ab/bis Berlin)
- Bei eigener An-/Abreise bis/ab Lodz: € 1.000,-
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- Bahnreisen Berlin–Kutno–Berlin im EC, Kutno-Lodz-Kutno im IC (2. Kl.)
- 6 Übernachtungen im DZ (Bad/WC) im angenehmen Mittelklassehotel „Focus“ (große Zimmer in ehemaliger Baumwollfabrik)
- Halbpension (5 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung (EOL und polnische Reiseleitung)
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: € 160,-
REISEECHO
„Eine hochinteressante, empfehlenswerte Reise in eine Stadt, die vielen als Reiseziel unbekannt ist. Der besondere Reiz lag in den Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen und Initiativen.“
Wolfgang Hatvan, Wien, August 2022
„Eine perfekte Reise mit so vielen Eindrücken und Anregungen für weiteres Beschäftigen mit Lodz/Polen, Literatur, Kunst etc.“
Reiseteilnehmerin aus Berlin, August 2020
„Eine gute Mischung aus Tourismus und Politik. Eloquente und kompetente Referenten. Besonders gut gefallen mir die Lesungen aus der Literatur am Ort des Geschehens.“
Reiseteilnehmerin der Warschau-Lodz-Reise, September 2018
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Warschau-Lodz (18.5.-30.5.2025)
Reisenummern: 10+11
Gesamtreisedatum: 18.05.-30.05.2025
Komplettpreis: 2100 Euro (Sie sparen: 160 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 24.5. in Lodz statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 340 Euro
Zur Reisebeschreibung von Warschau
Weitere Infos
Lodz-Breslau (24.5.-7.6.2025)
Reisenummern: 11+13
Gesamtreisedatum: 24.05.-07.06.2025
Komplettpreis: 2080 Euro (Sie sparen: 100 Euro)
Gesamter EZ-Zuschlag: 310 Euro
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Weitere Infos
Krakau-Warschau-Lodz (11.5.-30.5.2025)
Reisenummern: 7+10+11
Gesamtreisedatum: 11.05.-30.05.2025
Komplettpreis: 3230 Euro (Sie sparen: 210 Euro)
Gruppenwechsel: Die Gruppenwechsel finden am 18.5. in Krakau und am 24.5. in X statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 550 Euro
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Weitere Infos
Warschau-Lodz-Breslau (18.5.-7.6.2025)
Reisenummern: 10+11+13
Gesamtreisedatum: 18.05.-07.06.2025
Komplettpreis: 3150 Euro (Sie sparen: 210 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 24.5. in Lodz statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 490 Euro
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Weitere Infos
Lodz-Breslau-Danzig (24.5.-14.6.2025)
Reisenummern: 11+13+17
Gesamtreisedatum: 24.05.-14.06.2025
Komplettpreis: 3190 Euro (Sie sparen: 10 Euro)
Gesamter EZ-Zuschlag: 480 Euro
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Zur Reisebeschreibung von Danzig
Weitere Infos
HINWEISE
Einreiseinformationen:
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, der mindestens über das Ende der Reise hinaus noch gültig ist
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Bitte beachten Sie unsere organisatorischen Hinweise
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
Literaturempfehlungen und Links
- Hier finden Sie einige Literaturtipps und Links zu dieser Reise
- Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie zusammen mit der Buchungsbestätigung