Nordbulgarien
Boomende Hauptstadt, Balkanidylle, Leben an der Donau und am Schwarzen Meer
ÜBERBLICK
Sofia - Wratsa - Plewen - Belene - Ruse - Tutrakan - Schumen - Warna - Weliko Tarnowo - Trojan
Themen der Reise:
- Serdica - Sredez - Sofia: Die junge Hauptstadt
- Der Balkan - "Altes Gebirge" und Kulturlandschaft
- Versteckte Naturschönheiten und Höhlenklöster in der Donauebene
- Donaustadt Ruse mit Wiener Flair: Geburtsort Elias Canettis
- Tutrakan: Tradition, Naturschutz und Strukturwandel an der Donau
- Thraker, Griechen, Römer, Byzantiner und Osmanen: wechselhafte Einflüsse und das "Türkenjoch"
- Schwarzmeermetropole Warna
- Die alte Hauptstadt Weliko Tarnowo: Geschichte der beiden bulgarischen Reiche
- Bulgarische Literatur
- Die Rettung der bulgarischen Juden im Zweiten Weltkrieg - Jüdisches Leben heute
- Straflager Belene - kommunistische Verbrechen und ihre Aufarbeitung
- Die aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Situation
- Durch zahlreiche Begegnungen mit Einheimischen (u.a. Mitglied der jüdischen Gemeinde, Literaturwissenschaftlerin, Journalistin) erhalten Sie Informationen aus erster Hand
REISE
Boomende Hauptstadt, Balkanidylle, Leben an der Donau, Schwarzmeerküste
Sofia wurde im 5. Jh. v. Chr. als Serdica gegründet, zur Römerzeit als Knotenpunkt zwischen Europa und Asien ausgebaut, 809 als Sredez dem Ersten Bulgarischen Reich und schließlich 1018 Byzanz angegliedert. Urkundlich zum ersten Mal im 14. Jh. als Sofia erwähnt und 1382 von den Osmanen erobert, wurde die Stadt im Jahre 1879 Hauptstadt zunächst des Fürstentums, 1885 dann ganz Bulgariens.
Der Balkan - ein dem Alttürkischen entlehntes Wort für bewaldetes Gebirge - bezeichnet ursprünglich den quer durch Bulgarien verlaufenden Gebirgszug, der auf bulgarisch "Stara Planina" (Altes Gebirge) heißt, steht jedoch heute eher für die gesamte südosteuropäische Region.
Frühe Bulgarische Reiche, "Türkenjoch" und Wiedergeburt
Nach Besiedlungen durch Thraker, Griechen, Römer, Goten und Hunnen begann im 6. Jh. die "Slawische Landnahme" des Territoriums des heutigen Bulgarien, in deren Folge um 681 das erste Bulgarische Reich entstand. Gut 200 Jahre später wurde das Christentum Staatsreligion, doch 972 wird zunächst Ostbulgarien, 1018 dann Westbulgarien Provinz des Byzantinischen Reichs.
Ein Feudalherrenaufstand führte 1185/1187 zur Re-Etablierung des Bulgarischen Reiches. Weliko Tarnowo wurde Hauptstadt und das Land erlebte einen ökonomischen und kulturellen Aufschwung, der jedoch ab Mitte des 13. Jh. aufgrund interner Auseinandersetzungen und Kriegen abebbte. 1393 endete das Reich mit der Eroberung der Hauptstadt und Bulgarien wurde 1396 zur osmanischen Provinz. Die bis 1878 dauernde osmanische Phase, (nicht nur) in der nationalen Geschichtsschreibung gern als "Türkenjoch" bezeichnet, war gekennzeichnet durch das Abschneiden fast aller Kontakte zu Westeuropa, die Auflösung der bulgarischen Verwaltungsstrukturen und die teils sehr gewaltsame Unterordnung unter die neuen Machthaber. Andererseits bedeutete die Fremdherrschaft über Jahrhunderte relativ friedvolle Zeiten und eine gewisse religiöse Toleranz ohne massenhafte Zwangsislamisierungen. So blieb die bulgarisch-orthodoxe Kirche, auch wenn sie ihre Eigenständigkeit im 15. Jh. verlor, die wichtigste kulturelle Institution.
Der im 18. Jh. einsetzende Niedergang des Osmanischen Reiches führte zu zahlreichen Bauernaufständen und einer "Nationalen Wiedergeburt", die jedoch vom Berliner Kongress 1878 nicht bestätigt wurde. Erst 1908 gewann Bulgarien seine vollständige Unabhängigkeit.
Kriege, Sozialismus und "fingierte Revolution"
Die Balkankriege 1912 (mit Serbien, Montenegro und Griechenland gegen die Türkei) und 1913 (gegen Serbien und Griechenland), der Eintritt in den Ersten Weltkrieg 1915 auf der Seite der Mittelmächte samt den daraus folgenden Gebietsabtretungen insbesondere Mazedoniens und eine instabile Zwischenkriegszeit mit schwieriger Wirtschaftslage, die schließlich in eine "Königsdiktatur" mündete, hatten Bulgarien am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in eine prekäre Lage gebracht. Anfangs neutral, trat es am 1.3.1941 dem Dreimächtepakt bei, einen Tag später marschierten deutsche Truppen ein.
Auf die Besetzung des Landes durch die Rote Armee im September 1944 folgte 1946 die Ausrufung der "Volksrepublik Bulgarien" samt Einbindung in den Machtbereich der Sowjetunion, der gegenüber das Land während der gesamten Herrschaftszeit von Todor Schiwkow 1962-1989 als treuer Vasall galt. Bulgarien blieb trotz fortschreitender Industrialisierung stark agrarisch geprägt und war international eher unauffällig. Lediglich die Zwangsbulgarisierung gegenüber der türkischen Minderheit, in deren Folge ab 1986 ca. 300.000 ethnische Türken zur Auswanderung gezwungen werden, löste größere Proteste aus.
Die "fingierte Revolution" (Ilja Trojanow), also der Übergang von Plan- zu Marktwirtschaft und vom Ein- zum Mehrparteiensystem ohne einen konsequenten Austausch der alten Eliten, sorgt heute noch für Nachwirkungen in Form einer korruptionsanfälligen Bürokratie und ein starkes ökonomisches Stadt-Land-Gefälle. Seit März 2004 ist Bulgarien Mitglied der NATO, seit Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union.
Die Rettung der bulgarischen Juden
1943 lebten in Bulgarien etwa 63.000 überwiegend sephardische Juden, davon ca. 12.000 in den im Frühjahr 1941 besetzten Gebieten Thrakien und Mazedonien. Eine antijüdische Gesetzgebung war bereits 1939 eingeführt und 1941 verschärft, jedoch nur teilweise umgesetzt worden. In einer Vereinbarung vom 22. Februar 1943 hatte der bulgarische "Kommissar für Judenfragen" dem Reichssicherheitshauptamt die Auslieferung von 20.000 Juden zugesichert. Doch im Angesicht der bereits beginnenden Konzentration der Juden in Kjustendil und Plowdiw verfasste Dimitar Peschew, stellvertretender Parlamentspräsident, Mitte März ein Manifest, dem zufolge die Deportation "einen unwürdigen Schandfleck auf der bulgarischen Ehre" darstelle. Mehr als ein Viertel der Abgeordneten unterzeichneten binnen Stunden das Dokument und tatsächlich ließ sich Zar Boris III. unter dem Druck des massiven Protests der Öffentlichkeit und der orthodoxen Kirche dazu bewegen, die Auslieferung auszusetzen. Zwar wurden die fast alle in den größeren Städten lebenden Juden im Mai in die bulgarische Provinz vertrieben, doch blieben so letztlich alle Juden Kernbulgariens am Leben.
Verhindert werden konnte jedoch nicht, dass in der zweiten Märzhälfte mehr als 11.000 inzwischen staatenlos gewordene Juden aus Thrakien und Mazedonien nach Treblinka deportiert und dort ermordet wurden.
PROGRAMM
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PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2025:
- Reisepreis: demnächst (ab/bis Sofia)
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- 8 Übernachtungen im DZ (Bad/WC) in den guten bis sehr guten, zentral gelegenen Mittelklassehotels „Budapeschta“ in Sofia (3), „Lewa“ in Wratsa (1), „Anna Palace“ in Ruse (2), „Modus“ in Warna (1), „Bolyarski“ in Weliko Tarnowo (1)
- Transfer Flughafen–Hotel–Flughafen
- Alle Reisebusfahrten im Land
- Halbpension (8 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung (EOL und bulgarische Reiseleitung)
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: demnächst
- Flugvermittlung: auf Anfrage (zzgl. Buchungsgebühr und Atmosfair-Klimakompensation)
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Rumänien-Nordbulgarien (30.9.-18.10.2025)
Reisenummern: 44+49
Gesamtreisedatum: 30.09.-18.10.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 10.10. in Sofia statt.
Zur Reisebeschreibung von Rumänien
Weitere Infos
Nordbulgarien-Südbulgarien (10.10.-25.10.2025)
Reisenummern: 49+50
Gesamtreisedatum: 10.10.-25.10.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 18.10. in Sofia statt.
Zur Reisebeschreibung von Südbulgarien
Weitere Infos
Nordbulgarien-Thessaloniki (10.10.-26.10.2025)
Reisenummern: 49+51
Gesamtreisedatum: 10.10.-26.10.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 18.10. in Thessaloniki statt.
Zur Reisebeschreibung von Thessaloniki
Weitere Infos
Rumänien-Nordbulgarien-Südbulgarien (30.9.-25.10.2025)
Reisenummern: 44+49+50
Gesamtreisedatum: 30.09.-25.10.2025
Gruppenwechsel: Die Gruppenwechsel finden am 10.10. und am 18.10. in Sofia statt.
Zur Reisebeschreibung von Rumänien
Zur Reisebeschreibung von Südbulgarien
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HINWEISE
Einreiseinformationen
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, der mindestens über das Ende der Reise hinaus noch gültig ist
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Bitte beachten Sie unsere organisatorischen Hinweise
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
Literaturempfehlungen und Links
- Hier finden Sie einige Literaturtipps und Links zu dieser Reise
- Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie zusammen mit der Buchungsbestätigung