Wrocław - Breslau
"Mikrokosmos Mitteleuropas"
ÜBERBLICK
Mit Exkursion zur Friedenskirche in Świdnica/Schweidnitz, nach Dzierżoniów/Reichenbach, Krzyżowa/Kreisau und zur Gedenkstätte des KZ Groß-Rosen
„Eine sehr informative und unvergessliche Reise. Absolut sehenswert war die Werksbundsiedlung in der Grüneicher Vorstadt, die Jahrhunderthalle und die jüdische
Geschichte. Erschütternd war für mich der Besuch im KZ Groß-Rosen.“
Dieter Böhm, München, August 2023
Auf der Reise in unser nächstgelegenes Reiseziel beschäftigen wir uns mit folgenden Themen:
- Polnische Piasten, böhmische Premysliden, habsburgische Kaiser, schlesische Herzöge und preußische Könige als Herrschaftsträger
- Provinzmetropole im Deutschen Reich und gleichzeitig Avantgardestadt der Architekturmoderne
- Vom "Bollwerk des deutschen Ostens" zur Katastrophe 1945
- Vertreibung, Umsiedlung, Neuaufbau und Geschichtstabuisierung im Nachkriegspolen
- "Stadt der Begegnung" – Werbeslogan oder Realität in der Nachwendezeit?
- Deutsch-polnische Beziehungen und schlesische Identität
- Literatur: Opitz, Hoffmann von Fallersleben, Hauptmann, Różewicz, Hłasko, Tokarczuk
- Informationsgespräche mit Breslauern vermitteln Informationen aus erster Hand
REISE
"Mikrokosmos Mitteleuropas"
Vratislavia, Wrotizla, Wretslaw, Presslaw, Breslau und Wrocław sind nur einige Namen in der über 1000-jährigen Geschichte der Hauptstadt Niederschlesiens, die der polnische Historiker Norman Davies als „Mikrokosmos Mitteleuropas“ bezeichnet hat. Ziemlich genau am Schnittpunkt der Achsen Berlin-Krakau und Prag-Warschau gelegen, braucht Breslau den Vergleich mit ihren nah gelegenen, größeren Nachbarstädten nicht zu scheuen.
Zunächst böhmisch, dann polnisch, darauf wieder böhmisch, später habsburgisch, preußisch und deutsch, war Breslau bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts multiethnisch, multilingual und ein Begegnungsort verschiedener Religionen und Kulturen.
Spätmittelalterliche Burgstadt – Herzogliche Lokationsstadt – Patrizische Handelsmetropole
Bereits im 10. Jahrhundert war die heutige Dominsel als Marktplatz bekannt, 990 wird Breslau Teil des polnischen Königreichs, ins Jahr 1000 fällt die Errichtung eines Bistums und 1261 erhält Breslau das Magdeburger Stadtrecht.
Die strategische Lage an der Oder am Kreuzungspunkt verschiedener Nord-Süd- und West-Ost-Handelsrouten beschleunigte die mittelalterliche Stadtentwicklung, von 1387 bis 1474 war Breslau Mitglied der Hanse.
Hochburg des Luthertums – Zielpunkt der Gegenreformation
Wirtschaftlich ging es unter der habsburgischen Herrschaft 1526–1741 ein wenig bergab, insbesondere litt die Stadt unter mehreren Pestepidemien und an den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs. Überschwemmungen und Brände taten ihr Übriges. Andererseits war diese Periode geprägt durch wichtige Bautätigkeiten insbesondere am Marktplatz und die Gründung der Universität 1702 durch die Jesuiten.
Preußische Residenzstadt – Regionales Zentrum der Moderne – Bollwerk des Deutschen Ostens
Nach der Eroberung Schlesiens durch Friedrich II. kam Breslau in den Genuss der preußischen Verwaltung und Reformen einschließlich Säkularisierung und Industrialisierung.
Zwischen 1840 und 1910 wuchs die Bevölkerung von 100.000 auf 500.000 und insbesondere in der Architektur wurde die Stadt zu einem Zentrum der Moderne, deren Entwicklung in Max Bergs Jahrhunderthalle von 1913 gipfelte.
Mit der Wiedererrichtung des polnischen Staates nach dem Ersten Weltkrieg verlor Breslau als Umschlagplatz im Ostwesthandel an Bedeutung, auf die ökonomischen und politischen Krisen der Weimarer Republik folgte der Aufstieg der Nationalsozialisten und der Untergang im Zweiten Weltkrieg. In einem völlig sinnlosen Akt wurde die Stadt im August 1944 zur „Festung Breslau“ deklariert, erst im Januar 1945 begann die Evakuierung der Bevölkerung, doch dauerte es bis zum 6. Mai, dass diese kapitulierte.
Fast alle noch vor Ort verbliebenen Breslauer Juden wurden ab November 1941 deportiert, keine Hundert haben den Krieg überlebt. Erhalten blieb lediglich die Synagoge unter dem weißen Storch, um die herum sich seit der Wende eine neue jüdische Gemeinde etabliert hat.
Hauptstadt der Wiedergewonnenen Gebiete – Postsozialistische Großstadt
Der Wiederaufbau der zerstörten Stadt ging zunächst nur langsam voran, da die neuen polnischen Machthaber anderen Städten den Vorzug gaben, auch die Aussiedlung der Deutschen dauerte bis ins Jahr 1948. Zwar stammte die Mehrheit der Zugezogenen aus Zentralpolen, doch waren es vor allem Lemberger Wissenschaftler und Kulturschaffende, die das geistige Leben im jungen Wrocław prägten. Interessanterweise lebten nach dem Krieg zeitweilig mehr als 50 % der überlebenden polnischen Juden in Niederschlesien, sehr viele von ihnen siedelten sich in der Stadt Reichenbach/ Dzierżoniów an, emigrierten dann aber überwiegend nach der Staatsgründung Israels.
In den 1980er Jahren war die Stadt ein wichtiges Zentrum der Solidarność-Bewegung, deren Vertreter am ,Runden Tisch‘ 1989 die demokratische Wende in Polen erreichten.
Spätestens nach dem verheerenden Oderhochwasser 1997, bei dem viele der ehemals deutschen Kulturschätze zerstört wurden, entwickelten viele Breslauer ein Interesse an der lange verschwiegenen Stadtgeschichte. Einen wichtigen Beitrag dazu lieferten der Schriftsteller Marek Krajewski mit seinen Krimis über (das auch in den polnischen Originaltiteln so bezeichnete) Breslau vor dem Krieg und der Essayist Andrzej Zawada, der seine Stadt auf den Namen Bresław taufte.
(Die Zwischenüberschriften verdanken wir dem Historiker Eduard Mühle.)
PROGRAMM
Vorgesehenes Reiseprogramm
Tag | Programm |
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1. Tag |
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2. Tag |
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3. Tag |
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4. Tag | Tagesexkursion Dolny Śląsk/Niederschlesien:
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5. Tag |
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6. Tag |
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7. Tag |
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(Die An- und Abreisezeiten per Bahn können sich aufgrund von Fahrplanaktualisierungen noch verändern)
PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2024:
- Reisepreis: € 1020,-
- Bei eigener An-/Abreise bis/ab Breslau: € 950,-
- Über Flug- und Busverbindungen informieren wir Sie gerne
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- Bahnreisen Berlin–Breslau–Berlin im EC (2. Kl.)
- 6 Übernachtungen im DZ (Bad/WC) im Mittelklassehotel „Kamienica pod Aniołami“ (5 Fußminuten zum Marktplatz)
- Halbpension (5 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung (EOL und polnische Reiseleitung)
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: € 120,-
REISEECHO
„Insgesamt ein ziemlich umfassender Eindruck der Stadt für die kurze Zeit, besonders haben mir die Stadtteilbesichtigung Nadodrze und der Besuch der Jahrhunderthalle/Werkbundhäuser gefallen. Tolle Auswahl der Lokale, tolles Essen, sehr angenehme Reisegruppe - eine sehr schöne, spannende Woche, die lange wirken wird!“
Reiseteilnehmerin, September 2022
„Der Exkursionstag zum KZ Groß-Rosen, nach Kreisau und Schweidnitz war super informativ und hat mir viele Einblicke und Hintergrundinformationen gegeben.“
Reiseteilnehmer, September 2022
„Unterkunft, Verpflegung, Reiseleitung: Sehr gut. Vielen Dank für diese tolle Reise, die wir sehr gern weiterempfehlen werden!“
Reiseteilnehmer aus Niedersachsen, Juni 2022
„Zahlreiche Informationen durch Referenten, aber gerade auch durch beide Reiseleiterinnen zum Leben der Menschen und zur geschichtlichen Entwicklung.“
Gerd Noé, Berlin, Juni 2019
„Besonders gut: Besuch beim Sozialprojekt, Groß-Rosen, Kreisau, Friedenskirche, Infomationsgespräch. Vielen Dank für eine neue Facette von Polen.“
Reiseteilnehmerin aus Baden-Württemberg, April 2018
„Keine Kritik, nur Licht und überhaupt kein Schatten über diesen interessanten Tagen. Danke Jola, Jürgen und der EOL-Mannschaft, die diese imposante Reise ausgearbeitet haben.“
Hans Baumeister, Düsseldorf, August 2017
„Nicht zum ersten Mal ist es EOL gelungen, Wissenschaft und Alltagsleben zusammenzubringen. Die Reise hat mir einen erheblichen Erkenntnisgewinn gebracht.“
Roswitha Claus, Heidelberg, August 2017
„In wenigen Tagen vielfältige Aspekte dieser facettenreichen Stadt erschlossen bekommen.“
Hartmut Heinrich, Waiblingen, Mai 2016
„Eine sehr gelungene, sehr informative Reise mit einem umfassenden Programm, das viele Interessen bedient und Lust macht, noch mehr zu erfahren. Großes Lob für das Gesamtkonzept und die Reiseleitung!“
Wolfgang Hatvan, Wien, August 2016
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Lodz-Breslau (24.5.-7.6.2025)
Reisenummern: 11+13
Gesamtreisedatum: 24.05.-07.06.2025
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Breslau-Danzig (1.6.-14.6.2025)
Reisenummern: 13+17
Gesamtreisedatum: 01.06.-14.06.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 8.6. in Danzig statt.
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Krakau-Breslau (31.8.-13.9.2025)
Reisenummern: 35+38
Gesamtreisedatum: 31.08.-13.09.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 7.9. in Breslau statt.
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Breslau-Danzig (7.9.-20.9.2025)
Reisenummern: 38+41
Gesamtreisedatum: 07.09.-20.09.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 14.9. in Danzig statt.
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Warschau-Lodz-Breslau (18.5.-7.6.2025)
Reisenummern: 10+11+13
Gesamtreisedatum: 18.05.-07.06.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 24.5. in Lodz statt.
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Lodz-Breslau-Danzig (24.5.-14.6.2025)
Reisenummern: 11+13+17
Gesamtreisedatum: 24.05.-14.06.2025
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Breslau-Danzig-Podlachien (1.6.-21.6.2025)
Reisenummern: 13+17+19
Gesamtreisedatum: 01.06.-21.06.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 8.6. in Danzig statt.
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Breslau-Danzig-Westpommern (1.6.-21.6.2025)
Reisenummern: 13+17+21
Gesamtreisedatum: 01.06.-21.06.2025
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 8.6. in Danzig statt.
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Krakau-Breslau-Danzig (31.8.-20.9.2025)
Reisenummern: 35+38+41
Gesamtreisedatum: 31.08.-20.09.2025
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Breslau-Danzig-Westpommern (7.9.-27.9.2025)
Reisenummern: 38+41+42
Gesamtreisedatum: 07.09.-27.09.2025
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HINWEISE
Einreiseinformationen:
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, der mindestens über das Ende der Reise hinaus noch gültig ist
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Bitte beachten Sie unsere organisatorischen Hinweise
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
Literaturempfehlungen und Links
- Hier finden Sie einige Literaturtipps und Links zu dieser Reise
- Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie zusammen mit der Buchungsbestätigung