Czernowitz - Tscherniwzi
„Babylon Mitteleuropas“ und „Kleinwien des Ostens“
ÜBERBLICK
Mit Zwischenstopps in Przemyśl und Zabolotiw und einer Tagesexkursion nach Podolien
(Chotyn am Dnister und Kamjanez-Podilskyj)
„Das Programm ist umfassend, informativ und ausgewogen in der Zeitverteilung. Eine schöne Reise in eine interessante Stadt!“
Reiseteilnehmerin aus Fürth, August 2019
Eine Reise in die Vielvölkervergangenheit: Rumänen, Ukrainer, Juden, Deutsche, Österreicher, Polen, Armenier lebten im „Babylon Mitteleuropas“ ... Eine Reise in die Literatur: Karl Emil Franzos, Rose Ausländer und Moses Rosenkranz, Itzig Manger und Elieser Steinbarg, Paul Celan und Selma Meerbaum-Eisinger, Gregor von Rezzori, Olha Kobyljanska und Mihai Eminescu wirkten im „Kleinwien des Ostens“ am Pruth ... Und eine Reise in ein Land, das nach dem "Euromaidan" und der "Revolution der Würde" um seine territoriale Integrität, seine Unabhängigkeit und seinen Platz in Europa ringt.
Ein Tagesausflug nach Podolien (Chotyn und Kamjanez-Podilskyj) bietet Einblicke in die Umgebung.
Zahlreiche Treffen (mit einem Literaturwissenschaftler und Celan-Übersetzer, Mitarbeiterinnen eines Drogenhilfeprojekts, einem Rabbiner, einem Journalisten) vermitteln Hintergrundwissen.
REISE
„Babylon Mitteleuropas“ und „Kleinwien des Ostens“
Czernowitz – die ursprünglich slawische Siedlung am Fluss Pruth – kam Anfang des 16. Jahrhunderts unter türkische Herrschaft und war dann ein Vierteljahrtausend Bestandteil des Osmanischen Reiches. Infolge des russisch-türkischen Krieges wurde die Stadt 1775 „österreich-ungarisch“ und zwölf Jahre später samt der sie umgebenden, landschaftlich sehr reizvollen und abwechslungsreichen Bukowina an das „Königreich Galizien und Lodomerien“ innerhalb der Doppelmonarchie angeschlossen. Unter der KuK-Herrschaft entwickelte sich Czernowitz rasch und wurde zur kleinen Großstadt ausgebaut. Die zu jener Zeit errichteten Gebäude sind zum großen Teil noch erhalten und prägend für das heutige Stadtbild.
Hauptstadt der Bukowina
Einen weiteren Entfaltungsschub brachte die 1849 verfügte Loslösung von Galizien, in deren Folge die Bukowina mit ihrer Hauptstadt Czernowitz zum autonomen Kronland in der Habsburger Monarchie mit eigener Verwaltung und (ab 1861) eigenem Landtag avancierte. In das letzte Drittel des vorigen Jahrhunderts fallen die Gründung der Universität (1875) und die Anfänge Czernowitz’ als Literaturstadt. Karl Emil Franzos war der erste mit dem „Kleinwien des Ostens“ verbundene Schriftsteller von überregionaler Bedeutung. Ihm folgten Rose Ausländer, Moses Rosenkranz, Paul Celan, Selma Meerbaum-Eisinger, Gregor von Rezzori, Elieser Steinbarg, Itzig Manger, Olha Kobyljanska, Mihai Eminescu und viele andere, denen die Czernowitzer Atmosphäre zur Muse wurde. Fast die Hälfte der Einwohner von Czernowitz waren Juden. Die meisten von ihnen fühlten sich der deutschen Kultur zugehörig. Einen Kontrast zur assimilierten, städtischen jüdischen Bevölkerung bildeten die chassidischen Anhänger der Friedman-Zaddikim im Vorort Sadagora. Das gute Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen scheint auch im nach dem 1. Weltkrieg rumänischen Cernauti – trotz einiger Rumänisierungsbestrebungen – kein bloßer Mythos gewesen zu sein. Die entscheidenden Brüche erfuhr die multikulturelle Gesellschaft ab 1940: Unter der einjährigen sowjetischen Herrschaft kam es zu Verhaftungen und Deportationen, die deutsche Bevölkerung wurde von Hitler „heim ins Reich“ geholt. Ab dem Sommer 1941 wurden viele Bukowiner Judenvon den deutschen "Einsatzgruppen" ermordet oder sie kamen in den rumänischen Lagern Transnistriens ums Leben.
Auch das sowjetukrainische Tscherniwzi blieb eine Vielvölkerstadt, die frühere Buntheit wurde jedoch durch die nivellierende staatliche Kulturpolitik fast gänzlich zum Verschwinden gebracht. Seit der Unabhängigkeit der Ukraine (1991) weht – bei allen wirtschaftlichen und sozialen Problemen – ein frischer Wind durch Czernowitz: viele Gebäude erstrahlen in renoviertem Glanz, neue Cafés und Restaurants machen das Bild lebendiger, die Studenten erschließen sich durch die Auseinandersetzung mit den während der Sowjetzeit totgeschwiegenen deutschsprachigen Czernowitzer Dichtern neue geistige Welten. Die nationalen Minderheiten – besonders die jüdische – bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Anknüpfen an die frühere Tradition und Emigration.
PROGRAMM
Reiseprogramm bis 2021
Tag | Programm |
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1. Tag |
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2. Tag |
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3. Tag |
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4. Tag |
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5. Tag | „Das jüdische Czernowitz“:
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6. Tag | Tagesexkursion nach Podolien:
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7. Tag |
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8. Tag |
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9. Tag |
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REISEECHO
„Das Programm ist umfassend, informativ und ausgewogen in der Zeitverteilung. Eine schöne Reise in eine interessante Stadt!“
Reiseteilnehmerin aus Fürth, August 2019
„Was mir besonders gefallen hat und einzigartig war: die Poesiepausen in der Landschaft, an der Stadtecke, auf dem Friedhof, am Pruth, im Bus während der Fahrt.“
Reisende aus der Schweiz, Mai 2018
„Die Programmpunkte waren gut ausgesucht, sowohl was die Abwechslung von anstrengenden und weniger anstrengenden Tagen anbelangt als auch was die FührerInnen und ReferentInnen betrifft, die fachlich und persönlich einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben.“
Gisela Schneider, Köln, Mai 2018
„Eine der interessantesten und aufschlußreichsten Reisen, die ich je gemacht habe.“
Reisende aus Grävenwiesbach, August 2017
„Besonders gute Programmpunkte: Besuch der Stiftung ,Neue Familie´, das jüdische Czernowitz mit Besuch des jüdischen Friedhofs, Gespräch mit der Journalistin.“
lse Petri, Bielefeld, Juli 2016
„Die Reiseleiter sind ein sehr gutes, sehr engagiertes Gespann, die die Reise zu einem tiefen emotionalen Erlebnis werden ließen, was weit über die Wissensvermittlung hinausgeht.“
Reiseteilnehmer aus St. Augustin, August 2015
„Sehr geehrter Herr Reck, völlig erfüllt von allen Eindrücken, den Menschen, denen wir begegnen konnten, den Lesungen, Führungen, dem Wissen und den Emotionen, die alle an der Reise verantwortlich Beteiligten uns entgegenbrachten, danke ich Ihnen für diese Czernowitz-Reise !!! Jeder Tag war ohne Hast, auch in den thematisch gut durchdachten Abwechslungen eine geistige Oase, in der wir Neues hörten, Bekanntes erinnern konnten, Experten trafen, die uns mit Wissen und weitem Herz begegneten. Jeder Tag war ein Glück, Lesung am Fluss Pruth, Vortrag in der Synagoge, Gespräch mit einer fortschrittlichen Zeitungsredakteurin, eine großartige Reiseleitung, Stadtführerin und Vortragende. Lieber Herr Reck, das war ein Volltreffer !!! Noch einmal danke ich der reibungslosen, ausgewogenen und wissenschaftlich durchdachten Planung, bei der es nicht eine einzige Panne gab, so haben wir das noch nie erlebt . Mit dankbaren Grüßen"
Christiane Becker-Stöppler, Osnabrück, Juni 2015
„Sehr große Vielfalt an politischen, soziologischen, literarischen/kulturellen/architektonischen "Darbietungen"
"Sue", April 2014
„Besonders gute Programmpunkte: Besuch des Drogenhilfprojektes; Der jüdische Tag war inhaltlich der reichste. Besonders Herr Bursiuk, aber auch Herr Kuschnir haben mich sehr beeindruckt."
Reiseteilnehmer aus Berlin, Oktober 2012
„Am Sonntag sind wir wohlbehalten aus Czernowitz zurück nach Berlin gekommen. Nach dieser intensiven Woche mit vielen neuen Eindrücken sind wir gedanklich aber noch häufig in der Ukraine. Für die hervorragend vorbereitete und gut organisierte Reise möchten wir uns nochmals bedanken. Insbesondere auch bei Kati Brunner, die unsere Gruppe stets souverän und umsichtig führte.“
Reiseteilnehmerin aus Potsdam, Oktober 2011
„Die Tage in Czernowitz mit dem umsichtigen und in ruhiger Gangart entfalteten Programm und sicher auch begünstigt durch das wunderbare Wetter waren für mich insgesamt eine einzige Freude. Dafür lohnt die immer noch etwas mühsame An- und Abreise allemal.“
Gerhard Krahn, Oktober 2010
„Meine Erwartungen an diese Reise wurden mehr als erfüllt. Herzlichen Dank an die Organisatoren und die Reiseleitung(-en).“
Reisender aus der Schweiz, August 2010
„Besonders gut hat mir der Tag zum "jüdischen Czernowitz" gefallen: ein sehr guter Referent, dichtes Programm. Interessant waren auch die persönlichen Begegnungen mit dem Rabbi, dem Drogenhilfeprojekt, der Vortrag über das "literarische Czernowitz".“
Steffi Werner, August 2010
„Wir sind sehr sehr zufrieden: unsere Czernowitz-Reise hat uns gut gefallen und noch mehr: entzückt, alles war interessant, sehr gut organisiert; Fanny Stroh ist eine perfekte Leiterin, angenehm und tüchtig; die Gruppe war angenehm. Also wir sind sehr ZUFRIEDEN.“
Helene und Andre Mendes, August 2010
„Im Abstand von vier Wochen denke ich gerne an die erlebnisreichen Tage in Czernowitz dankbar zurück. Die Reise war gut durchorganisiert, da war Herz und Engagement dabei. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, interessante Kontakte und Infos durch Einheimische, angenehmes Gruppenklima. Viele Grüße und bis bald.“
Luis Schweigart, März 2010
„Besonders gute Programmpunkte: Jüdischer Tag, Universität, soziales Projekt 'Neue Familie'.“
Klaus Thörner, Oktober 2009
„Sehr gute Auswahl an Programmpunkten, tolle Führungen und charmante, interessante Referenten; gutes Verhältnis von Programm und Freizeit.“
Reiseteilnehmerin aus Brandenburg, April 2009
„Eine bereichernde, begeisternde Reise. Herzlichen Dank den Reisebegleitern, die immer für uns da waren und durch die wir dieses Land kennen und lieben lernten!“
Martina Santener, Oktober 2008
„Deutsche Reiseleitung: Sehr gut. Super die Literaturauszüge während der Busfahrten. Lokale Reiseleitung: Sehr gut. Tolle Organisation, ehrliches, nicht süßliches Auftreten, sehr wohltuend.“
Reiseteilnehmerin aus Tübingen, Oktober 2007
„Besonders gute Programmpunkte: Darlegungen zur Literatur der Bukowina (Herr Rychlo); Führung durch das Jüdische Czernowitz.“
Heidrun und Gerd Laudel, Juli/August 2007
„Der Spaziergang auf den Cecinaberg war eine gute und entspannte Unterbrechung zu den vielen Eindrücken und Informationen über Kultur, Literatur, Politik und Geschichte der Region.“
Reiseteilnehmerin aus Düsseldorf, März/April 2007
„Ich möchte keinen Programmpunkt missen. Meine (hohen) Erwartungen an die Reise wurden in hervorragender Weise erfüllt.“
Horst Blaschke, Oktober 2006
„Besonders gute Programmpunkte: Literatur-Rundgang, Stadtführung, Jüd. Stiftung, Drogenhilfe ('Neue Familie').“
Peter Strutynski, Juli 2006
„Sternstunden bei Herrn Rychlo und Herrn Burg.“
Hubert Probst, Juni 2006
„Lokale Reiseleitung: Wunderbare, intelligente, engagierte Frau! Aufgeschlossen und warm! Programmpunkte: Prof. Rychlo, der außer seinem umfangreichen Wissen auch den inneren Bezug zu den Dichtern klar machte. Einmalig inhaltsreiche wunderbare Reise.“
Reiseteilnehmerin aus Lübeck, August 2005
„Wir haben auf dieser Reise viel gesehen. Wir haben von sozialen Einrichtungen und ihrer Arbeit gehört. Wir wurden sehr umfangreich und qualifiziert informiert und konnten uns so ein vielschichtigeres Bild von einem Land machen, als dass es ein noch so guter Reiseführer hätte beschreiben können. Auf jeden Fall würden mein Mann und ich für zukünftige Reisen immer wieder EOL wählen, da wir uns sehr gut betreut fühlten.“
Reiseteilnehmerin aus Berlin, Juli 2005
„Die Reise war außerordentlich gut organisiert, inhaltsreich; die einheimischen Experten, die uns informiert haben, waren hervorragend. Ein ganz besonderes Lob gebührt unserer Reiseleiterin Frau Franziska Bruder, die uns durch die Reise sehr umsichtig, kompetent, freundlich und mit liebenswerter Konsequenz geführt hat.“
Prof. Dr. Dr. H. Remschmidt, Juli 2005