Wolgograd und Rostow am Don
Russlands Süden zwischen Wolga und Don
ÜBERBLICK
Mit Aufenthalten in Moskau und Exkursionen nach Sarepta, Rossoschka, Tanais und Taganrog
„Deutsche Reiseleitung: sehr fachkundig, immer ansprechbar, super russisch! Besonders gute Programmpunkte: Treffen mit der NGO-Mitarbeiterin in Wolgograd.“
(Michael Ludwig, Hannover, Mai 2018)
Themen der Reise:
- Wolga, Don und der Wolga-Don-Kanal
- Zarizyn, Stalingrad, Wolgograd: Stadtgeschichte und heutiges Leben
- Die Schlacht um Stalingrad und die heutige Erinnerungskultur
- Wolgadeutsche: Die Herrnhuter Siedlung Sarepta
- Rostow am Don als multikulturelles Tor zum Kaukasus
- Anton Tschechows Geburtsort Taganrog am Asowschen Meer
- Kosaken an der Wolga und am Don
- Literatur: Tschechow, Grossman, Scholochow u.a.
- Die aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Situation in Russland
- Treffen und Gespräche, u.a. mit einem Pfarrer, einem Journalisten und Mitarbeiterinnen einer Nichtregierungsorganisation
REISE
Russlands Süden zwischen Wolga und Don
Wolga und Don – im Russischen auch liebevoll als Mütterchen und Väterchen bezeichnet – sind die beiden längsten und bedeutendsten Flüsse im europäischen Teil Russlands. Sie schufen dem Russischen Reich einen Zugang zum Kaspischen und Asowschen Meer, weshalb die Kontrolle über beide Ströme bis zu den Mündungen stets von hoher strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung war. Aufgrund der geographischen Nähe von Wolga und Don – unweit von Wolgograd liegen sie lediglich 40 km auseinander – träumten die russischen Herrscher seit Peter dem Großen von einer künstlichen Verbindung zwischen den beiden Flüssen und einem Zugang der Wolga zu den Weltmeeren. Erst unter Stalin wurde der Bau des Wolga-Don-Kanals unter dem Einsatz von über hunderttausend, auch deutschen Zwangsarbeitern realisiert.
Völkervielfalt in Wolgograd und Rostow
Über Jahrhunderte lag die Region zwischen Wolga und Don im Einfl ussbereich der mongolischen Goldenen Horde. Die zaristische Macht etablierte sich hier nur langsam. 1589 wurde am unteren Lauf der Wolga die Stadt Zarizyn, das heutige Wolgograd, gegründet. Um die Steppengebiete an der Wolga zu besiedeln, warb Katharina die Große deutsche Bauern an. Eine Herrnhuter Brüdergemeinde gründete 1765 das Dorf Sarepta, heute Teil des modernen Wolgograds. Der Don, an dessen Ufern die Kosaken Russlands südliche Grenzen verteidigten, blieb noch bis ins 18. Jahrhundert umkämpft. Unweit seiner Mündung entstand 1761 die Festungsstadt Rostow. Später schloss sie sich mit der von Krim-Armeniern gegründeten Stadt Nachitschewan zusammen, die nach der gleichnamigen kaukasischen Region und heutigen aserbaidschanischen Exklave benannt ist. Bis heute sind die Armenier die zweitgrößte Volksgruppe in der Stadt. Eine wichtige Rolle für die Stadtentwicklung spielte auch die jüdische Gemeinde. Vor dem Einmarsch der Wehrmacht lebten etwa 27.000 Juden in Rostow.
Der Zweite Weltkrieg und die Schlacht um Stalingrad
Zweimal wurde Rostow von den deutschen Truppen eingenommen. Die erste Besatzung im November 1941 dauerte nur acht Tage. Im Juli 1942 marschierte die Wehrmacht abermals in die Stadt ein. Am 11. und 12. August 1942 erschossen Einsatzgruppen der SS in der sogenannten Schlangenschlucht bei Rostow zwischen 10.000 und 30.000 Menschen, die Mehrzahl unter ihnen Juden. Ende August erreichten die Deutschen die Wolga nördlich von Stalingrad, wie Zarizyn seit 1925 hieß. Die Schlacht um die Stadt dauerte bis Februar 1943 und endete mit der Kapitulation der 6. Armee. Etwa 170.000 Angehörige der Wehrmacht verloren ihr Leben. Stalingrad wurde zum Inbegriff der deutschen Niederlage und des sinnlosen Massensterbens deutscher Soldaten. In dieser Interpretation werden indes die sowjetischen Opfer häufig ausgeblendet. Etwa 500.000 Soldaten der Roten Armee starben sowie eine unbekannte Zahl an Zivilisten. Von den ursprünglich über 500.000 Einwohnern Stalingrads lebten nach der Rückeroberung gerade einmal noch etwa 10.000 in der Stadt.
Nicht nur in Deutschland, auch in der Sowjetunion und im heutigen Russland hat die Schlacht um Stalingrad eine mythische Bedeutung. Die Interpretation als ruhmreicher Wendepunkt dominiert die Erinnerungsstätten Wolgograds, wie die Stadt seit der Entstalinisierung 1961 heißt. Anhaltende Diskussionen um eine Rückbenennung mündeten 2013 in den Kompromiss, dass die Stadt an einigen Tagen im Jahr offi ziell wieder den Namen Stalingrad tragen soll.
PROGRAMM
Reiseprogramm bis 2021
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(Die Zwischenaufenthalte sowie die An- und Abreisezeiten per Bahn können sich aufgrund von Fahrplanaktualisierungen noch verändern)
REISEECHO
„Die Begegnungen mit Einheimischen vermittelten einen umfassenden, differenzierten Einblick in die Diversität des Landes und seiner Gesellschaft.“
Michael Ludwig, Hannover, Mai 2018
„Ich habe in meinem Leben schon viele Reisen unternommen, diese war eine meiner interessantesten.“
Stephan Oestreicher, Dortmund, September 2017
„Gesamtbewertung der Reise: sehr gut. Es kam, was ich erwartet hatte. Ich finde die Reise gut durchdacht und konzipziert. Deutsche Reiseleitung: Note 1, Anna Brixa macht das wirklich sehr gut.“
Reisender aus der Schweiz, September 2017
„Hab ja erst gezögert, diese Reise mitzumachen. Ich wollte Russland kennenlernen - nicht ’Stalingrad’. Doch die Entscheidung hat sich mehr als gelohnt. Es war eine rundum stimmige Reise, wie ich sie bisher noch nicht erlebt habe, und zwar wegen der Vielfalt der Programmpunkte, der langen langen Zugfahrten – super! -, einer kompetenten und verbindlichen Reiseleitung und einer entspannten Gruppendynamik (dafür können Sie allerdings nix…). Alles hat „bassd“. Ich bedanke mich.“
Reiseteilnehmerin aus Windsbach, Oktober 2016
„Ich fühle mich durch diese Reise beschenkt. Extrem unterschiedliche Eindrücke haben zu einem reichhaltigen Gesamtbild beigetragen, das nicht so schnell verdaut werden wird.“
Wiebke Behrendt, Göttingen, Oktober 2016
„Interessante Zugreisen, die mir die Weite des Landes näher brachten. Besonders beeindruckend war die Tagesfahrt durch die Steppe von Wolgograd nach Rostow am Don.“
Haile Noé, Berlin, Mai 2016
„Die Reise nach Wolgograd hat mein Gewissen geschärft für die Themen Krieg und Frieden, gab mir einen tieferen Einblick von Russland und bleibt mir unvergesslich.“
Peter Reindl, Berlin, Mai 2016
„Ich fand alle Programmpunkte sehr interessant. Wie ich es erhofft hatte, ergab sich für mich ein äußerst intensives Bild der Geschichte des Landes, der Kultur sowie der aktuellen Situation, auch in Bezug auf Politik.“
Bernhard Feßler, Berlin, August/September 2015
„Diese Reise hat ein sehr gutes wohlüberlegtes Konzept. Alle Besichtigungen waren für mich so typisch EOL, ein gemütliches Reisetempo, aber trotzdem sehr genaue und gründliche Informationen. Alle Kontakte/Gespräche in den NGOs (inkl. Kirche, jüdisches Zentrum, usw.) mit dem Journalisten und die Besuche in allen Museen waren interessant und geben gerade bei aktuellen Themen mehr her als das, was zuhause in den herkömmlichen Tagesmedien zu lesen, zu sehen oder hören ist. Ursprünglich hatte ich Bedenken, wegen der langen Anfahrt - finde diese Fahrt/en jetzt aber nach dem Erleben/ Erlebten - als sehr wichtigen und guten Programmpunkt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt auch auf dieser Reise sehr gut wie übrigens auf allen bisherigen EOL Reisen, die ich gemacht habe."
Alfred Eger, Zürich, Mai/Juni 2015
„Die Mischung macht's! In diesem Sinne waren es besonders die Tage in Sarepta und Taganrog, die die Fahrt vor der Engführung auf eine alleinige Thematik bewahrten (wie überhaupt die Zweiteilung Wolgograd-Rostow). Auch wenn das Geschichts- und Gegenwartsbewusstsein der Menschen dort dem unsrigen vielfach fremd ist (nicht nur im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt) - oder gerade deswegen! - ist diese Reise eine begrüßenswerte Bereicherung des EOL-Programms. Sie eröffnet wertvolle Einsichten, die man aus den Medien so nie erhalten hätte"
Klaus Künzel, August/September 2014
„Ein ausgezeichnetes Konzept, Besichtigung und Führung mit Begegnungen mit örtlichen Referenten zu verbinden. Besonders gute Programmpunkte: Gespräche/Diskussionen mit dem Pfarrer in Sarepta, der NGO-Mitarbeiterin, dem Politologen Scherbakow, dem Mitarbeiter der Synagoge in Rostow"
Arnd Naundorf, April 2014