Königsberg und Kurische Nehrung
Keine „Heimwehreise“ zu Kant, Klopsen, Krieg, Kommunismus und Kokakola
ÜBERBLICK
Aufenthalte in Jantarny/Palmnicken, Swetlogorsk/Rauschen, Selenogradsk/ Cranz, Tschernjachowsk/Insterburg, Gusew/Gumbinnen und Sowetsk/Tilsit
"Ich möchte mich für die tolle Kaliningrad-Reise bedanken, die bei mir so viele verschiedene Eindrücke hinterlassen hat, dass ich noch lange Zeit damit beschäftigt sein werde. Martin Brand und die russische Reiseleiterin Tatjana sind eine Garantie dafür, dass aus dieser Reise keine Heimweh-Reise werden kann. Beide haben mir mit ihrer Fähigkeit, die deutsch-russische Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die verschiedenen Sichtweisen aller Teilnehmer aufgreifen zu können, sehr imponiert."
Brigitte Sauerland, Lübeck, Juli 2019
Auf unserer Reise in die Stadt an Pregel-Fluss und Frischem Haff, die heute nach Moskau und St. Petersburg als die interessanteste Russlands gilt, beschäftigen wir uns mit folgenden Aspekten ihrer Geschichte und Gegenwart:
- Königsberg von den Anfängen bis zur Kriegszerstörung
- Die Nazizeit mit der Vertreibung, Deportation und Ermordung der ostpreußischen Juden
- Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung und Zerstörung der Stadt
- Kaliningrad: Das Leben in einer geschlossenen Stadt (militärischer Sperrbezirk)
- Königsberg, Kaliningrad oder Kantstadt? Die aktuelle Situation und die Perspektiven der mittlerweile zur russischen Exklave gewordenen ehemaligen Kapitale Ostpreußens
- Das Leben der Kaliningrader Juden bis zur Perestrojka und heute
- Literarische Zeugnisse von Bobrowski, Surminski, Fürst und Wieck vergegenwärtigen Vergangenes
- Aufenthalte in Palmnicken, Rauschen, Cranz, Insterburg und Tilsit gewährleisten einen umfassenden Blick auf das Kaliningrader Gebiet, das ehemalige nördliche Ostpreußen
- Treffen und Gespräche mit einer Germanistin, einem Mitglied der jüdischen Gemeinde, einer Journalistin und StudentInnen verschaffen tiefere Einblicke
REISE
Keine „Heimwehreise“ zu Kant, Klopsen, Krieg, Kommunismus und Kokakola
Die Ursprünge Königsbergs reichen ins 13. Jh. zurück. Im Verlauf eines Kreuzzuges des Deutschen Ritterordens unter Führung des Königs Ottokar II. von Böhmen zur Unterwerfung der heidnischen Pruzzen und Litauer errichtete man 1255 am Ufer des Pregels eine Holzfeste, die noch im selben Jahrhundert zur steinernen Burg umgebaut wurde. Aus des Königs Burg wurde später Königsberg, aus dem Namen der ermordeten oder gewaltsam christianisierten Pruzzen leitete sich Preußen ab. 1339 waren die ursprünglich drei Städte – Altstadt, Löbenicht, Kneiphof, die erst viel später (1724) zu Königsberg wurden – der Hanse beigetreten, was zum einen zum wirtschaftlichen Aufschwung führte, zum anderen ein faktisches Ansiedlungsverbot für Juden bedeutete. Im selben Jahrhundert wurde der Königsberger Dom errichtet.
„Stadt der reinen Vernunft“
200 Jahre später wurde Preußen mit dem Niedergang des Deutschen Ritterordens ein weltliches Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit. Der von seinem Onkel, dem polnischen König Sigismund I., mit der Herzogwürde belehnte Markgraf Albrecht von Brandenburg gründete 1544 die nach ihm benannte Königsberger Universität, an der wiederum 200 Jahre später der größte Sohn der Stadt, Immanuel Kant, als Professor für Logik und Metaphysik wirkte.
Mittlerweile war Königsberg wieder unter deutsche Oberherrschaft gekommen, hatte sich Friedrich III. im Schloss zum ersten „König in Preußen“ gekrönt (1701), war die Stadt Kapitale Ostpreußens geworden (1782).
Ins ausgehende 17. Jh. fallen die Anfänge der Königsberger jüdischen Gemeinde, die ihren zahlenmäßigen Höhepunkt kurz nach der Gründung des Deutschen Reiches erlebte (knapp vier Prozent der Einwohner, damit viermal mehr als der Reichsdurchschnitt). Die Königsberger Juden waren zum größten Teil weitgehend akkulturiert, was jedoch nicht ihre vollkommene Gleichberechtigung bedeutete. Die relativ liberale Grundstimmung in der Stadt kippte nach 1918 – Ostpreußen war zur Exklave geworden, was wirtschaftliche Schwierigkeiten noch forcierte – in ihr Gegenteil um. Ab 1930 erhielt die NSDAP starken Zulauf. Nach dem Machtantritt der Nazis waren die Königsberger Juden verschiedensten Verfolgungen ausgesetzt. Zwei Drittel der ca. 3.000 Gemeindemitglieder konnten noch rechtzeitig emigrieren, über 1.100 wurden 1942/43 zur Ermordung nach Minsk, Riga, Theresienstadt und Auschwitz deportiert. Ihren Platz als Zwangsarbeiter in den Fabriken nahmen überwiegend verschleppte Russen ein.
Aus Königsberg wird Kaliningrad
Durch englische Bombenangriffe im August 1944 und im Zuge der Kämpfe um die „Festung Königsberg“ im Frühjahr 1945 wurden 90% der Innenstadt zerstört. Von den zum Zeitpunkt der Einnahme durch die Rote Armee noch in der Stadt lebenden ca. 130.000 Deutschen kamen über 90.000 aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen und sowjetischer Willkür- und Racheakte ums Leben. Die übrigen wurden 1948 ausgesiedelt. Bis 1991 war Kaliningrad als militärischer Sperrbezirk eine geschlossene Stadt. Durch die Unabhängigkeit Litauens wurde das Gebiet zu einer russischen Exklave.
Trotz großer wirtschaftlicher Probleme ist die ehemalige Kapitale Ostpreußens heute neben Moskau und St. Petersburg eine der interessantesten Städte Russlands. Aufgrund der mentalen und geografischen Nähe zum „Westen“ steht die Bevölkerung der neoimperialen Politik Putins kritischer gegenüber als in den anderen Teilen des Landes.
PROGRAMM
Reiseprogramm bis 2021
Tag | Programm |
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1. Tag |
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2. Tag |
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3. Tag |
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4. Tag |
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5. Tag |
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6. Tag | Tagesexkursion ins Samland
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7. Tag | Tagesexkursion auf die Kurische Nehrung
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8. Tag |
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9. Tag |
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(Die An- und Abreisezeiten per Bahn können sich aufgrund von Fahrplanaktualisierungen noch verändern)
REISEECHO
"Ich möchte mich für die tolle Kaliningrad-Reise bedanken, die bei mir so viele verschiedene Eindrücke hinterlassen hat, dass ich noch lange Zeit damit beschäftigt sein werde. Martin Brand und die russische Reiseleiterin Tatjana sind eine Garantie dafür, dass aus dieser Reise keine Heimweh-Reise werden kann. Beide haben mir mit ihrer Fähigkeit, die deutsch-russische Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die verschiedenen Sichtweisen aller Teilnehmer aufgreifen zu können, sehr imponiert."
Brigitte Sauerland, Lübeck, Juli 2019
"Empfehlenswerte Reise für alle, die mit der Angst vor den Russen groß geworden sind, da Land und Leute sich ausgesprochen freundlich und harmonisch präsentierten.“
Gisela Schneider, Köln, Juli 2019
„Rundreiseprogramm insgesamt sehr gelungen, weil unbeschönigt das Land mit Vor und- Nachteilen gezeigt wurde - nicht, wie oft, 'Rosinenpickerei' ohne objektiven Informationswert.“
Reiseteilnehmerin aus Berlin, Mai 2018
„Dieses Nicht-ganz-Russland, das 'Dazwischen' des Kaliningrader Gebietes ist sehr schön deutlich geworden. Reiseleitung: Vor allem die gemeinsamen, einander ergänzenden Hintergrundinformationen zu Land und Leuten waren sehr hilfreich und wichtig.“
Christiane Eller, Rostock, August 2017
„Deutsche und lokale Reiseleitung: 1+. Besonders gut: Gespräche mit den Menschen vor Ort; sehr vielfältig in der Auswahl der Themen, der Programmpunkte im gesamten Gebiet. Meine erste Gruppenreise, die mich animiert, weitere zu unternehmen!“
Reiseteilnehmerin aus Hamburg, August 2016
„Unterkunft, Verpflegung, Reiseleitung, Programm: Sehr gut. Ich merke jetzt, warum einige Teilnehmer schon mehrfach an EOL-Reisen teilgenommen haben.“
(H. Unruh, Darmstadt, August 2015)
„Eine facettenreiche Reise ins alte Königsberg und neue Kaliningrad mit sehr interessanten Zwischenstationen im Kaliningrader Gebiet und auf der Kurischen Nehrung.“
(Markus Becker, Bochum, Juli 2014)
„Die Reise war für mich in jeder Hinsicht perfekt. Denn es gelang alle wechselvollen Facetten der langen Königsberger und kurzen Kaliningrader Geschichte auch jüngeren Teilnehmern zu vermitteln. Herzlichen Dank!“
(Maria Haendcke-Hoppe-Arndt, Berlin, Juli 2013)
„Es hat Spaß gemacht mit Ihnen zu Fahren, doch auch ziemlich anstrengend (eher im positiven Sinne). Es war eine tolle Reise.“
(Reiseteilnehmerin aus München, Juli 2012)
„Danke für das Heraussuchen der individuellen Informationen vorab und die Ermöglichung des Besuchs der persönlichen Orte während der Reise.“
(Reiseteilnehmer aus Hessen, Juni 2011)
„Eine insgesamt hervorragend zusammengestellte und geleitete Reise, die nicht nur Wissen und Verstehen ermöglichte, sondern dank der Reiseleitung und der Zusammensetzung der Reisegruppe noch Vergnügen bereitete.“
(Roland Jost, August 2010)
„Deutsche und lokale Reiseleitung: beide ausgezeichnet! Sehr zugewandt, aufmerksam und kompetent in jeder Hinsicht. Besonders gute Programmpunkte: Das Thema 'Juden und ihr Schicksal', Hinweise auf so viele Einzelheiten während der Wege und Fahrten, die wunderschöne Routenführung durch 'Ostpreußen'.“
(Gertrud Drieschner, Juli/August 2009)
„Besonders gute Programmpunkte: Besuch der Jüdischen Gemeinde und der Redaktion des "Königsberger Express", Kurische Nehrung, die Mischung aus Information, Auseinandersetzung mit Geschichte, Gegenwart, Genießen.“
(Eva Homanner-Fink, Juli 2007)
„Reiseleitung: Hervorragende Moderation! Bitte nochmals Dank an Tatjana! Das Gesamtkonzept war überzeugend.“
(Reiseteilnehmerin aus Sulzbach-Rosenberg, Juni 2007)
„Der 'rote Faden' wurde sehr gut umgesetzt. Die Referenten brachten gut ausgewählte Inhalte. Ich würde die Reise auf jeden Fall weiterempfehlen.“
(Armin Richter, August 2006)
„Es war eine faszinierende Reise. Ich fühle mich mit diesen vielfältigen Eindrücken noch eng verbunden, lese und erzähle und versuche Freunde zu interessieren. Macht weiter so!“
(Lotte Steyer, Juli 2005)