Lemberg - Lwiw
Hauptstadt Galiziens und Metropole der Westukraine
ÜBERBLICK
Mit Exkursionen nach Brody und Schowkwa und Aufenthalten in Przemyśl
„Diese Lemberg-Reise war für mich wie eine Offenbarung: Mein Blick auf Europa, seine Dimensionen hinsichtlich Geschichte, Kultur und Ethnien sind deutlich geschärft worden. Erst recht sind mir jetzt die basalen Zusammenhänge der Konflikte in und um die Ukraine bewusst geworden!“
Reiseteilnehmer aus Berlin, August 2021
Unsere Reise in die „Stadt der Löwen“, die Mitte der 1980er Jahre zur „heimlichen politischen Hauptstadt der Ukraine“ avancierte, hat folgende Themenschwerpunkte:
- Polnische, österreichische, deutsche, sowjetische und ukrainische Herrschaftsträger in der „multikulturellen“ Stadt: Auswirkungen auf Stadtbild und Bewusstsein
- Das jüdische Lwiw
- Die literarische Landschaft von Joseph Roth (Tagesexkursion in seinen Geburtsort Brody)
- Die „Ideale Stadt" Schowkwa
- Chancen und Probleme der unabhängigen Ukraine
- Treffen und Gespräche u.a. mit einer Germanistin, einem Mitglied der jüdischen Gemeinde, einem Historiker, einem Journalisten, einer Deutschlehrerin, Mitarbeiterinnen einer Organisation der Obdachlosenhilfe
REISE
Hauptstadt Galiziens und Metropole der Westukraine
Lwiw wurde 1256 gegründet und entwickelte sich im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit zu einem wichtigen Handelsplatz. Neben polnischen und ruthenischen (ukrainischen) Bewohnern prägten vor allem Deutsche, Juden und Armenier das frühe Bild der Stadt. Die Vielfalt der Bevölkerung spiegelte sich auch im Nebeneinander verschiedener Glaubensgemeinschaften wider. Sowohl die Römisch-Katholische als auch die Unierte und die Armenische Kirche hatten hier einen Bischofssitz.
Viertgrößte Stadt der KuK-Monarchie
1772 fiel Lemberg an das Habsburgerreich, veränderte unter diesem Einfluss grundlegend sein Gesicht, erlebte einen neuen Aufschwung und wurde nach Wien, Budapest und Prag zur viertgrößten Stadt der KuK-Monarchie und zur Hauptstadt des neu geschaffenen „Königreichs Galizien und Lodomerien“. Das Klima der Stadt war einerseits geprägt von kultureller Vielfalt, andererseits verschärften sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts die nationalen Gegensätze, besonders zwischen Ukrainern und Polen.
Polen, Juden, Ukrainer
Dieser Gegensatz war auch ein bestimmender Faktor der Zwischenkriegszeit, in der Lwów wieder Bestandteil des polnischen Staates war. Die Lwiwer Juden, die ein Drittel der Einwohnerschaft stellten, bekamen nun auch einen aggressiven Antisemitismus zu spüren. Mit der Eingliederung in die Sowjetukraine (1939–41) gingen Deportationen und Verhaftungen und damit tiefe Einschnitte in das soziale Gefüge der Stadt einher. Während der NS-Besatzung wurde Lwiw zum Schauplatz von Pogromen der örtlichen Bevölkerung und der systematischen Ermordung der Juden durch die Deutschen. Nach Kriegsende geriet die Stadt, die – auch durch die planmäßige „Aussiedlung“ der polnischen Bevölkerung überwiegend in das nach 1945 zu Polen gehörende Breslau – 80% ihrer Vorkriegseinwohnerschaft verloren hatte, in eine europäische Randlage.
Rückkehr nach Europa
In den 1980er Jahren bestätigte Galizien seinen Ruf als „ukrainisches Piemont“, Lwiw wurde zur „heimlichen politischen Hauptstadt der Ukraine“, wichtige Impulse zur Erlangung der Unabhängigkeit gingen von hier aus. Den ukrainischen Juden ermöglichte die Perestrojka zum einen die Emigration aus den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, zum anderen das Wiederanknüpfen an die von den Nazis zerstörte und von den Sowjets tabuisierte Tradition. Es entstand wieder jüdisches religiöses und kulturelles Leben in Lwiw.
In den letzten Jahren hat sich viel getan. Viele Gebäude der Innenstadt erstrahlen in renoviertem Glanz (wenn auch oft nur die Fassaden), zahlreiche neu eröffnete Cafés und Restaurants vertreiben die sowjetische Tristesse und laden zum Verweilen ein. Ohne Übertreibung kann man das heutige Lwiw als „unentdeckte Perle“ bezeichnen, das einen Vergleich mit der Schönheit Krakaus nicht zu scheuen braucht, angesichts der noch relativ geringen Anwesenheit westlicher Touristen eher noch sympathischer und „ursprünglicher“ wirkt. Trotz aller schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Probleme, die neben der Schönheit der Stadt auch sichtbar sind, ist besonders unter jüngeren Menschen eine Aufbruchstimmung zu spüren. Sie engagieren sich in verschiedenen politischen und kulturellen Initiativen, in ukrainisch-westeuropäischen Kooperationsprojekten, in dem nicht einfachen Bestreben, eine Bürgergesellschaft aufzubauen, mit dem Wunsch und Bewusstsein zu Europa zu gehören. Die "Revolution der Würde" 2013/14 hat das Leben der Bürger, die sich aktiv daran beteiligt haben, verändert. Damals hat die Stadt einige Tausend Krim-Tataren - Flüchtlinge von der russisch besetzten Krim - aufgenommen. Heute sind es MitbürgerInnen aus Mariupol, Cherson und Saporischschia.
PROGRAMM
Programm bis 2021
Tag | Programm |
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1. Tag |
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2. Tag |
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3. Tag |
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4. Tag |
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5. Tag |
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6. Tag | Tagesexkursion nach Brody: Die literarische Landschaft Joseph Roths, der 1894 hier geboren wurde, und Ansichten der ukrainischen Provinz
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7. Tag |
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8. Tag |
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9. Tag |
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REISEECHO
„Ich schätze EOL-Reisen sehr. Es sind echte Bildungsreisen, ohne abgehoben zu wirken. Kluge Reiseleiter, kluge Gesprächspartner und immer interessante und interessierte Mitreisende!“
Brigitte Sauerland, Lübeck, September 2021
„Diese Lemberg-Reise war für mich wie eine Offenbarung: Mein Blick auf Europa, seine Dimensionen hinsichtlich Geschichte, Kultur und Ethnien sind deutlich geschärft worden. Erst recht sind mir jetzt die basalen Zusammenhänge der Konflikte in und um die Ukraine bewusst geworden!“
Reiseteilnehmer aus Berlin, August 2021
„Alle Referenten sind faszinierende Persönlichkeiten mit ausgezeichneten Sprachkenntnissen. Besonders intensiv und interessant: Vortrag von Jurko Prochasko zur Zwischenkriegszeit.“
Reiseteilnehmerin aus Darmstadt, Juni 2019
„Die ausgesuchten Restaurants waren originell und sehr gut. Der deutsche Reiseleiter war außerordentlich kompetent (schon wegen seiner Sprach- und Landeskenntnisse), zuverlässig und unaufdringlich hilfsbereit.“
Reiseteilnehmerin aus Göttingen, Mai 2018
„Die Referenten waren in ihrer Unterschiedlichkeit sehr gut gewählt. Lauter interessante Menschen, die leidenschaftlich und kritisch auf ihr Land schauen.“
Irmengard Hegnauer-Schattenhofer, München, August 2017
„Wie Sie den Daten entnehmen können, war und bin ich noch immer sehr begeistert von dem Programm und der Durchführung der Reise. Es hat an nichts gefehlt. Das Programm war optimal abgestimmt und hat mir einen umfassenden Überblick über die Geschichte und aktuelle Gegenwart von Galizien/Ukraine gegeben. Es hat alles gepasst, sei es die geschichtliche, die kulturelle, die politische oder auch die kulinarische Ebene. Besonders bemerkenswert war der Mut zum Ausflug in die Obdachloseneinrichtung, der einem die Realität des Landes eindringlich vor Augen führt. Die Referenten waren hoch qualifiziert und müssen die Konkurrenz zu Hochschulvorlesungen nicht scheuen. Ebenso die Reiseleitung, die immer ansprechbar war und hilfsbereit zur Verfügung stand. Es wird sicher nicht die letzte Reise sein, die ich mit EOL gemacht habe.“
Marian Dürr, Mannheim, August 2016
„Deutsche und lokale Reiseleitung: sehr offen, humorvoll, beide sehr authentisch, lassen partizipieren! Die verschiedenen Restaurants waren hervorragend.“
Reiseteilnehmer aus Regensburg, August 2015
„Es war ein sehr ausgewogenes, vielseitiges Programm; ich möchte auf keinen der durchgeführten Punkte verzichten. Die zur Verfügung stehende Zeit wurde bestens ausgenutzt. Herzlichen Dank!“
Ilse Petri, Bielefeld, April 2015
„Alle Referenten waren sehr gut und sehr kompetent. Mir persönlich hat Jurko Prochasko schon wegen seiner wunderschönen, fast poetischen Sprache besonders gefallen. Ein hoch interessanter Programmpunkt war auch der Besuch bei "Osselja"“
Margret Convery, Hamburg, August 2014
„Wenn man bedenkt, dass die Menschen gerade wichtige, große Probleme haben, waren sie alle korrekt und haben ihre Nöte nicht auf die Gruppe übertragen - eine Meisterleistung!!! Herr Dorfman, tapfer hat der über neunzigjährige uns durch die "verschwundene Welt" geführt. Dies soll aber nicht bedeuten, dass die anderen weniger interessant gewesen wären“
Gabriele Atanassow, Dresden, April 2014
„Besonders gute Programmpunkte: Tag mit Dorfman. Besuch im Obdachlosenzentrum; Nachmittag mit dem Journalisten; Essen in liebevoll ausgesuchten Restaurants.“
Jutta Weiß, Kiel, Oktober 2013
„Besonders berührt hat mich die Führung von Boris Dorfman. Der Nachmittag mit dem Journalisten Juri Durkot war sehr informativ, ein absoluter Gewinn. Die Führungen von Jurko Prochasko - Spitze! Mit Halyna Tomkiv war jeder Tag etwas ganz Besonderes.“
Helga Kretschmer, Oktober 2012
„Kati Brunner und Halyna Tomkiv verstanden es ausgezeichnet, durch Lesungen und Informationen die Reise nach Lemberg zu einem großen Erlebnis zu machen.“
Haile Noé, Juli 2012
„Wir waren sehr zufrieden, das Programm ist ausgewogen und nicht stressig, die Gruppe war angenehm. Eine hochinteressante Reise!!“
Oriane und Eberhard Ruttinger, Juli 2011
„Wo haben Sie zu den ausgewogenen Themen so hervorragende Persönlichkeiten her? Besser nicht vorstellbar für unsere Interessen.“
Monika und Rudolf Becker, Oktober 2010
„Die Reiseunterlagen fand ich sehr wertvoll; die Materialien auf der CD-ROM waren wirklich sehr interessant und sind auch für weitere Zwecke (Geschichtsunterricht!) brauchbar. Beide Reisen waren sehr gut organisiert und sowohl von den beiden deutschen Reiseführerinnen (Alena Maklak und Kati Brunner) als auch von den ortsansässigen Führern (Pavlo Pivtorak bzw. Halyna Tomkiv) sehr gut betreut. Das Programm war interessant gemacht und hatte einen guten Wechsel zwischen Aktivitäten und Freizeit. Besonders positiv herausheben möchte ich für Czernowitz das Referat von Marija Ivanycka über das literarische Czernowitz und für Lemberg die Führungen durch Jurko Prochasko. Aber auch die anderen Gespräche waren sehr interessant. Die beiden Unterkünfte (Hotel Bukowina und Hotel Wien) waren sehr gut.“
Reiseteilnehmer aus Zürich, August 2010
„Die Lemberg-Reise war wunderbar, das Programm interessant, die Vorbereitung hervorragend. Unsere Reisegruppe war interessiert und belesen. Toll, dass so viele Gleichgesinnte durch EOL aufeinandertreffen. Ein großer Gewinn war Jurko Prochasko. Toll, dass EOL solche Leute miteinbeziehen kann.“
Franziska Seils, August 2009
„Es hat immer bis auf den Punkt genau alles geklappt. Sehr gute Referentin in Lemberg. Zugfahrt durch Schlafwagen sehr gemütlich. Gute Gruppengröße.“
Reisender aus Ebensfeld, Juli 2009
„Besonders gute Programmpunkte: "Stadtführung ins jüdische Lvov, Reise nach Brody, armenische Kirche"“
Annemarie Schaerlaekens, April 2009
„Das Programm ist optimal!“
Reiseteilnehmerin aus München, August 2008
„Das Hotel Georges ist sehr angenehm. Verpflegung: hervorragende Restaurants mit gutem Ambiente; sehr gutes Essen. Besonders gute Programmpunkte: Jüdischer Vormittag, Ausflug nach Brody, Gespräch mit Juri Durkot.“
Eva Homanner-Fink, Mai 2008
„Insgesamt war die Reise hervorragend organisiert. EOL hat meine Privatkombination Lemberg-Czernowitz sehr befriedigend gelöst und ist auf meine individuellen Wünsche eingegangen. Die Info-CD war ausgezeichnet und die Stadtpläne sehr nützlich.“
Günter Kießling, März 2008
„Meine Erwartungen an Lemberg wurden bei weitem übertroffen. Eine wunderschöne Stadt mit einem herrlichen, ursprünglichen, osteuropäischen Flair.“
Markus Becker, März 2008
„Deutsche Reiseleitung Lerke Scholing: Immer präsent mit Verstand und sozialer Intelligenz. Lokale Reiseleitung Halyna Tomkiv: Sehr intelligent, intuitiv und großartig in der Darstellung der widersprüchlichen Geschichte der Ukraine. Herausragend: Jurko Prohasko. Bewegend: Boris Dorfman.“
Laura Gallati, Oktober 2007
„Referenten waren exzellent (Prohasko und Journalist) bzw. authentisch (Dorfman). Das Programm war vielfältig, ausgewogen und gab einen runden Einblick.“
Dr. Wolfgang Knapp, Oktober 2007
„Danke für die vielen und guten, passenden Lesungen; für mich mit ein Höhepunkt der Reise!“
Irene Hüffmeier, August 2007
„Besonders gute Programmpunkte: Führungen mit Herrn Prochasko; Gespräch mit Journalisten zur politischen Situation. Eine gute Zutat sind die literarischen Texte, die zu Gehör gebracht wurden.“
Heidrun und Gerd Laudel, August 2007
„Die Reise hat mir die Augen geöffnet für die Komplexität des Landes und seiner Probleme. In der kurzen Zeit habe ich ein Optimum an sachkundigen, interessanten, zusammenhängenden Informationen bekommen und mein Interesse an weiterer Beschäftigung mit der Region wurde weiter angeregt.“
Inge Mandos, Juli 2007
„Historisch, literarisch, aktuell! Wirklich gut. Chapeau!“
Ricarda Studach, April 2007
„Ich habe diese Reise wirklich genossen. Sie war erholsam, lehrreich und unterhaltsam. Ich hoffe, wieder einmal teilzunehmen.“
Josua Studach, April 2007
„Die Betreuung durch Sofija Onufriv war perfekt. Besonders beeindruckend war die Fahrt nach Brody und die Begegnung mit der Powerfrau Dana Melnyk. Aber auch die Führungen mit Jurko Prochasko waren nicht minder interessant.“
Horst Blaschke, Oktober 2006
„Man wurde wirklich gut informiert über Politik, Gesellschaft, Gegenwart und Vergangenheit. Die hiesigen Referenten und Führer waren hervorragend. Bemerkenswerte Persönlichkeiten!“
Hilke Bergemann-Wolff, Oktober 2006
„Die organisierten und für den Aufenthalt in Lemberg im Preis enthaltenen Mahlzeiten waren alle sehr gut oder gar noch besser. Reiseleitung: Nicht der Schatten einer Klage, nur Lob! Wir können mit dieser Reise voll zufrieden sein. Jedenfalls würde ich nach diesen Erfahrungen keinen Augenblick zögern, mich Ihnen wiederum anzuvertrauen.“
Reiseteilnehmer aus Freiburg, Juni 2006
„Sehr glücklich fühle ich mich heute nach dieser gelungenen Reise. Ich habe mich alle Tage wohl gefühlt und wohl auch das gefunden, was ich mir erhofft hatte.“
Reiseteilnehmerin aus Stuttgart, Juni 2006
„Die lokalen Referenten waren hervorragend.“
Reiseteilnehmerin aus Seershausen, Juli 2005
„Brody: Dana Melnyk war mit ihrem Engagement beeindruckend.“
Ilselore Bader-Schönfeld, Juli 2005
„Ich stecke immer noch tief in der Reise drin (toll, wenn man Zeit dafür hat), schwärme allen Leuten etwas vor und mache Reklame für Ex Oriente Lux.“
Heide Stock, Mai 2005
„Ich danke Ihnen; bin froh, dabei gewesen zu sein. Zum ersten Mal in einer Reisegruppe – überzeugend! Sicher auch dank der kleinen Gruppe“
Reiseteilnehmer aus Erkrath, Mai 2005